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Diplomatischer Erfolg
Nordkorea lässt die letzten inhaftierten US-Bürger frei

Ende Oktober durfte der US-Bürger Jeffrey Fowle aus Nordkorea nach Hause fliegen. Nun lenkte die Führung in Pjöngjang ein und ließ auch die letzten beiden festgehaltenen Amerikaner frei. Die USA erreichten das durch einen ungewöhnlichen diplomatischen Schritt.

    Matthew Todd Miller sitzt zwischen zwei nordkoreanischen Soldaten.
    Matthew Todd Miller ist einer der beiden freigelassenen US-Bürger (AFP / KNS)
    Nordkorea hat zwei weitere Amerikaner aus der Gefangenschaft entlassen. Das bestätigte die US-Regierung. Die US-Bürger Kenneth Bae und Matthew Todd Miller seien bereits auf dem Heimflug in die USA, hieß es.
    Nach Angaben des US-Außenministeriums hatte sich der Nationale Geheimdienstdirektor der USA, James Clapper, persönlich in die Bemühungen um die Freilassung eingeschaltet. Dem Sender CNN zufolge war er als Gesandter von US-Präsident Barack Obama nach Pjöngjang gereist - ein ungewöhnlicher Schritt. Clapper begleitete die beiden Männer auch auf dem Weg zurück nach Hause, wie sein Büro mitteilte.
    Obama sagte, er sei dankbar für die Rückkehr der beiden US-Bürger. Die Verhandlungen über ihre Freilassung seien eine schwierige Mission gewesen. Erst vor wenigen Wochen hatte Nordkorea einen anderen US-Bürger, Jeffrey Fowle, nach fünf Monaten Gefangenschaft heimreisen lassen. Nach US-Informationen befinden sich damit keine Amerikaner mehr in nordkoreanischem Gewahrsam.
    Missionar und Tourist
    Kenneth Bae
    Auch US-Bürger Kenneth Bae war inhaftiert und wurde nun freigelassen. (AFP / freekennow.com )
    Der heute 45-jährige Bae war dem Sender NPR zufolge seit November 2012 in Nordkorea festgehalten und im April 2013 wegen "feindlicher Handlungen" zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Der Mann koreanischer Abstammung war als Missionar und Fremdenführer tätig. Er betreute nach Medienberichten eine Besuchergruppe in Nordkorea, als er festgenommen wurde.
    Der 24-jährige Kalifornier Miller war als Tourist nach Nordkorea gereist, im April festgenommen und dann wegen Spionage zu sechs Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Ihm wurde vorgeworfen, sein Visum zerrissen und um Asyl gebeten zu haben - mit der Absicht, im Gefängnis zu landen und dort Informationen über angebliche Menschenrechtsverletzungen zu sammeln.