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Diskretes Ende der Vuckovic-Ermittlungen

Die Deutsche Triathlon Union hat ganz diskret das Ermittlungsverfahren gegen Stephan Vuckovic eingestellt. Sie vermeldet das nur auf ihrer Homepage: Ein Epo-Doping durch den Olympia-Zweiten von Sydney im Jahr 2001 sei "nicht belegbar" .

Von Thomas Kistner |
    Die Begründung bleiben die DTU-Spitzen um Claudia Wisser schuldig:

    "Das ist unsere Entscheidung"

    , sagte die Verbandschefin, die mit dem Fall Vuckovic stets überfordert wirkte, mit der müsse man "sich zufriedengeben".
    DTU-Ehrenpräsident Engelhardt hatte Vuckovic angelastet, er habe 2001 Epo-Doping zugegeben, nachdem er mit Organversagen kollabiert war. Schwer belastet wird Vuckovic auch durch den Doping-Mailverkehr seines Ex-Trainers Thomas Springstein.

    Die DTU führte auf Druck von Nationaler Anti-Dopingagentur, Nada, und Bundesinnenministerium eine Anhörung durch. Doch die hatte nur Alibi-Charakter:

    "Aufgeklärt wurde hier nichts, das ist sehr unbefriedigend"

    , rügt Nada-Sprecherin Ulrike Spitz. Auch neue Belastungszeugen hörte die DTU nicht an. Kurt Denk wäre einer gewesen, der Veranstalter des Ironman Frankfurt hält Engelhardts Vorwürfe an Vuckovic für "absolut seriös". Empörung schafft das Ende der Ermittlungen auch unter Sportlern. Michael Göhner, Profitriathlet der TSG Reutlingen, will nicht mehr im selben Team mit Vuckovic starten.

    Spekuliert wird, dass die DTU die Akte Vuckovic auch aus Furcht zuklappte, dass der Fall zu weite Kreise in der Sportart ziehen könnte. Im Triathlon fallen immer mehr Anbindungen an den verseuchten Radsport auf. Soeben beichtete der gedopte Ex-Gerolsteiner Radprofi Bernhard Kohl der Wiener Staatsanwaltschaft, er habe sein Epo-Mittel Cera von dem österreichischen Spitzen-Triathleten Hannes Hempel erhalten. Die Behörde bestätigte diese Aussage.