
Vor dem vermutlich bald anstehenden Treffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten Trump und dem russischen Staatschef Putin in Budapest stellt die EU-Chefdiplomatin klar: "Wir alle unterstützen die Bemühungen von Präsident Trump, den Krieg zu beenden – doch Putin wird nur dann ernsthaft verhandeln, wenn er glaubt, dass er verliert." Die EU halte deswegen auch an ihren Planungen für das 19. Sanktionspaket fest, das im Idealfall Ende dieser Woche vereinbart werde, sagte Kallas nach Beratungen mit den EU-Außenministern in Luxemburg.
Diskussion über Gebietsabtretungen
Auf einem Flug mit seiner Regierungsmaschine sprach Trump über seine Überlegungen, wie ein Ende der Kämpfe in der Ukraine erreicht werden könne. Aus seiner Sicht sollte der Frontverlauf eingefroren werden, auch wenn das eine Teilung der östlichen Donbass-Region bedeute. Russland und die Ukraine sollten jeweils dort bleiben, wo sich ihre Truppen aktuell befänden, alles Weitere sei sehr schwer auszuhandeln, sagte Trump vor Journalisten. Nach mehr als dreieinhalb Jahren Krieg im Nachbarland kontrolliert Russland den Großteil der ostukrainischen Region.
Kallas forderte, mehr Druck auf Russland auszuüben. Man dürfe nicht vergessen, dass Russland der Aggressor und die Ukraine das Opfer sei. "Wenn Aggression sich auszahlt, ist das eine Einladung, sie andernorts ebenfalls einzusetzen", sagte Kallas.
Selenskyj: Treffen mit Trump war "positiv"
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat sein Treffen mit dem US-Präsidenten am vergangenen Freitag als positiv bezeichnet. Auf Berichte über eine angeblich angespannte Atmosphäre bei der Unterredung ging er nicht ein. Dass Trump dafür eintrete, den aktuellen Frontverlauf im Krieg gegen Russland einzufrieren, sei zu begrüßen, meinte Selenskyj.
Bisher hat sich der ukrainische Präsident stets gegen Gebietsabtretungen ausgesprochen - und dabei auch auf die ukrainische Verfassung verwiesen, gegen die diese verstoßen würden.
Diese Nachricht wurde am 20.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.