Es ist 22:45 Uhr. Am Eingang der Mahagoni-Bar stehen rund 30 Studenten in einer langen Schlange an. Sie alle wollen ihre Professoren heute einmal von einer ganz anderen Seite erleben - statt am Rednerpult im Hörsaal stehen die heute nämlich hinter den Plattentellern. BWL-Professor Axel Tuma ist einer von ihnen, er will den Klub heute zum Kochen bringen und hat sich dafür gut vorbereitet:
"So ungefähr zwei Wochen vorher habe ich mit meinem Sohn - der ist zwölf Jahre - mir mal so die alten Platten angehört und die zusammengestellt. Hardrock, Heavy Metal, beispielsweise AC/DC oder Deep Purple, 'Smoke on the water', also ein bisschen härter, so wie ich es früher gehört habe."
Auch das Outfit muss stimmen: Anzug und Krawatte hat er gegen ein T-Shirt und ein rotes Rockerhaarband eingetauscht. Lässig steht er hinter dem Mischpult und nippt hin und wieder an einem Drink. Um halb eins geht's los. Der erste Titel: "Smells like teen spirit" von Nirvana.
Gleich die erste Nummer zieht die Studenten auf die Tanzfläche. Auch Axel Tuma lässt sich mitreißen und schwingt hinter dem Mischpult die Hüften. So ganz professionell beherrscht er das DJ-Handwerk nicht - er hat seine ganz persönliche Strategie:
"Technisch bin ich ja irgendwie kein Profi, die DJs da unten können das irgendwie viel besser, aber ich versuche einfach, Stimmung zu erzeugen. Sie halt zu animieren mitzuklatschen oder mal die Musik wegzudrehen und Teile vom Lied irgendwie mitzusingen - alles zu machen, dass die Leute ein bisschen ausflippen."
Ob dieser Plan aufgeht? Rock ist ja nicht jedermanns Sache und ob die Jugend von heute auf die Hits von früher abtanzt? Die meisten jedenfalls lassen sich offensichtlich gerne von der Lieblingsmusik ihres Professors beschallen:
"Super war der Herr Tuma! Wir haben auf der Box getanzt! Hätte ich nicht erwartet, dass der auf so Musik steht." - "Heute war ich doch positiv überrascht. Ich finde eigentlich gut, was er aufgelegt hat. Also der Menge hat's gefallen. Macht ihn auf jeden Fall menschlicher, die wilde Seite."
Die wilde Seite - die entschädigt auch diejenigen, denen die Musik nicht zu 100 Prozent zusagt. BWL-Student Mike zum Beispiel ist trotzdem begeistert:
"Also ich bin nicht so der Rockfan, aber wir sind Erstis und da wurde uns gesagt: Ihr müsst da hingehen, ihr müsst den Tuma sehen. Das ist einfach nur Wahnsinn. Und ich kann's nur bestätigen. Er steht da mit seinem Stirnband und springt auf der Bühne rum, wie man es sich von einem Prof eigentlich nicht vorstellen würde, und das ist natürlich sehr gut, ja."
Mittlerweile ist es halb zwei; die Stimmung hat ihren Höhepunkt erreicht. Bei "I love Rock'n'Roll" gehen die Augsburger Nachtschwärmer richtig mit:
Die Studenten auf der Tanzfläche sind hin und weg. In der Rolle des DJs hätten sie ihren Professor kaum wieder erkannt. Bei Mike hat er jedenfalls einen sehr sympathischen Eindruck hinterlassen:
"Ich denke, dass er auch so einer gewesen sein wird, der ab und zu mal auf Partys gewesen sein wird und nicht nur die ganze Zeit vor Büchern gesessen hat. Dass er auch dann ein bisschen mehr in der Studentenzeit erlebt hat und ein bisschen mehr mitgemacht hat und da auch sich vielleicht jetzt auch eben in die Belange der Studenten reinversetzen kann, und das ist natürlich sehr viel wert."
Die "Night of the Profs" hat ihren Zweck erfüllt - Nach gut eineinhalb Stunden hinter dem DJ-Pult verabschiedet sich Axel Tuma von der tobenden Menge. DJ für eine Nacht - für ihn war das sicher nicht das letzte Mal:
"Mir macht's riesigen Spaß, ich finde es auch schön, dass man mal in einer ganz anderen Atmosphäre mit den Studenten zusammenkommt. Na ja, und solange die Studenten nicht pfeifen und Tomaten werfen, würde ich irgendwie weitermachen. Also es ist nicht so, dass Hunderte von Fan-Chören hinter einem herlaufen, das auch wieder nicht, aber die Reaktionen sind schon positiv."
Ein paar seiner Studenten wird Axel Tuma schon kommende Woche in der Vorlesung wiedersehen. Und ein bisschen stolz ist er schon, dass er neben seinem Doktor- und seinem Professortitel nun auch den Titel "DJ" angeben kann.
"So ungefähr zwei Wochen vorher habe ich mit meinem Sohn - der ist zwölf Jahre - mir mal so die alten Platten angehört und die zusammengestellt. Hardrock, Heavy Metal, beispielsweise AC/DC oder Deep Purple, 'Smoke on the water', also ein bisschen härter, so wie ich es früher gehört habe."
Auch das Outfit muss stimmen: Anzug und Krawatte hat er gegen ein T-Shirt und ein rotes Rockerhaarband eingetauscht. Lässig steht er hinter dem Mischpult und nippt hin und wieder an einem Drink. Um halb eins geht's los. Der erste Titel: "Smells like teen spirit" von Nirvana.
Gleich die erste Nummer zieht die Studenten auf die Tanzfläche. Auch Axel Tuma lässt sich mitreißen und schwingt hinter dem Mischpult die Hüften. So ganz professionell beherrscht er das DJ-Handwerk nicht - er hat seine ganz persönliche Strategie:
"Technisch bin ich ja irgendwie kein Profi, die DJs da unten können das irgendwie viel besser, aber ich versuche einfach, Stimmung zu erzeugen. Sie halt zu animieren mitzuklatschen oder mal die Musik wegzudrehen und Teile vom Lied irgendwie mitzusingen - alles zu machen, dass die Leute ein bisschen ausflippen."
Ob dieser Plan aufgeht? Rock ist ja nicht jedermanns Sache und ob die Jugend von heute auf die Hits von früher abtanzt? Die meisten jedenfalls lassen sich offensichtlich gerne von der Lieblingsmusik ihres Professors beschallen:
"Super war der Herr Tuma! Wir haben auf der Box getanzt! Hätte ich nicht erwartet, dass der auf so Musik steht." - "Heute war ich doch positiv überrascht. Ich finde eigentlich gut, was er aufgelegt hat. Also der Menge hat's gefallen. Macht ihn auf jeden Fall menschlicher, die wilde Seite."
Die wilde Seite - die entschädigt auch diejenigen, denen die Musik nicht zu 100 Prozent zusagt. BWL-Student Mike zum Beispiel ist trotzdem begeistert:
"Also ich bin nicht so der Rockfan, aber wir sind Erstis und da wurde uns gesagt: Ihr müsst da hingehen, ihr müsst den Tuma sehen. Das ist einfach nur Wahnsinn. Und ich kann's nur bestätigen. Er steht da mit seinem Stirnband und springt auf der Bühne rum, wie man es sich von einem Prof eigentlich nicht vorstellen würde, und das ist natürlich sehr gut, ja."
Mittlerweile ist es halb zwei; die Stimmung hat ihren Höhepunkt erreicht. Bei "I love Rock'n'Roll" gehen die Augsburger Nachtschwärmer richtig mit:
Die Studenten auf der Tanzfläche sind hin und weg. In der Rolle des DJs hätten sie ihren Professor kaum wieder erkannt. Bei Mike hat er jedenfalls einen sehr sympathischen Eindruck hinterlassen:
"Ich denke, dass er auch so einer gewesen sein wird, der ab und zu mal auf Partys gewesen sein wird und nicht nur die ganze Zeit vor Büchern gesessen hat. Dass er auch dann ein bisschen mehr in der Studentenzeit erlebt hat und ein bisschen mehr mitgemacht hat und da auch sich vielleicht jetzt auch eben in die Belange der Studenten reinversetzen kann, und das ist natürlich sehr viel wert."
Die "Night of the Profs" hat ihren Zweck erfüllt - Nach gut eineinhalb Stunden hinter dem DJ-Pult verabschiedet sich Axel Tuma von der tobenden Menge. DJ für eine Nacht - für ihn war das sicher nicht das letzte Mal:
"Mir macht's riesigen Spaß, ich finde es auch schön, dass man mal in einer ganz anderen Atmosphäre mit den Studenten zusammenkommt. Na ja, und solange die Studenten nicht pfeifen und Tomaten werfen, würde ich irgendwie weitermachen. Also es ist nicht so, dass Hunderte von Fan-Chören hinter einem herlaufen, das auch wieder nicht, aber die Reaktionen sind schon positiv."
Ein paar seiner Studenten wird Axel Tuma schon kommende Woche in der Vorlesung wiedersehen. Und ein bisschen stolz ist er schon, dass er neben seinem Doktor- und seinem Professortitel nun auch den Titel "DJ" angeben kann.