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Doktorarbeiten unter dem Hammer

27.07.1999
    Historische Doktorarbeiten aus den Jahren vor 1800 können interessierte Sammler derzeit im Internet ersteigern. Unter den virtuellen Hammer kommen sieben Werke aus dem wissenschaftlichen Antiquariat des Dr.-Frank-Graetz-Instituts für Wissenschaftsberatung in Bergisch Gladbach. "Der Gedanke war, eine größere Verbreitung für diese alten Doktorarbeiten zu finden. Da bietet sich das Internet an", so der Leiter des Antiquariats Michael Wien. Insgesamt verfügt die Sammlung über 40.000 Arbeiten von 1550 bis 1800. Die alten Schmuckstücke haben ein handliches DIN-A5-Format, sind in Latein verfaßt und mit einem Umfang von wenigen Seiten für heutige Verhältnisse sehr kurz. Teilweise liegen die Gebote schon bei über 5000 Mark. Interessenten können sich die Arbeiten im Netz anschauen, Gebote gibt man per E-Mail ab.

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    Wer bei der Online-Auktion mitbieten will oder sich die antiquarischen Doktorarbeiten einmal anschauen will, findet alles weitere auf den Internetseiten des Dr.-Frank-Graetz-Instituts für Wissenschaftsberatung

    Die Zahl der gedruckten Dissertationen könnte in den nächsten Jahren deutlich sinken. Denn der Trend geht zur elektronischen Veröffentlichung von wissenschaftlichen Werken. Eine informative Arbeit über Online-Doktorarbeiten entstand im Rahmen eines Seminars an der FU Berlin. Der Autor Boris Buchholz kommt zu dem Schluß: "Es erscheint unaufhaltsam: Online-Dissertationen werden - auch in den Geisteswissenschaften - in den Promotionsordnungen angeboten werden." Schlechte Zeiten für Büchernarren.

    Die Universitätsbibliothek Mannheim präsentiert im Rahmen des Projekts "Mannheimer Texte online" (MATEO) auch elektronische Versionen von alten Drucken.

    Projekt Elektronische Dissertation an der RWTH Aachen

    "Deutschlands kürzeste Doktorarbeit gesucht" in Campus & Karriere vom 27.7.1999