Samstag, 20. April 2024

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Doping in Russland
Viel mehr als nur die Leichtathletik?

Neue Vorwürfe gegen den russischen Sport: Der Geheimdienst soll bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 die Dopinguntersuchungen kontrolliert haben. Dopingexperte Hajo Seppelt findet diese Erkenntnisse wenig überraschend. Die Vorwürfe gegen Russland würden aber immer handfester, sagte er im DLF.

Hajo Seppelt im Gespräch mit Marina Schweizer | 07.05.2016
    Auch Aussagen des ehemaligen Chefs der russischen Anti-Doping-Agentur hätten bereits auf eine Verbindung des russischen Geheimdiensts FSB in die Dopingpraktiken hingewiesen. Diese Hinweise haben sich nun verdichtet, so Seppelt.
    Whistleblower Witali Stepanow hatte eim US-Sender CBS erklärt, dass vier russische Goldmedaillengewinner von Sotschi gedopt gewesen seien. Stepanow belegt diese Information laut Vorab-Meldung mit einem Gespräch mit dem ehemaligen Chef der russischen Anti-Doping-Labors - Grigor Rodtschenkow.
    "Genau so blöd, wie vieles andere."
    Der russische Sportminister Witali Mutko hat die Anschuldigungen zurückgewiesen. Stepanow wolle nur dem russischen Sport schaden. Russland sei nicht für die Dopingtests während der Winterspiele zuständig gewesen. "Das ist genau so blöd, wie vieles andere, das Herr Mutko ständig öffentlich bekundet", befindet Seppelt. Das Labor sei sehr wohl von den Russen gebaut worden.
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