Donnerstag, 28. März 2024

Archiv

Doping
"Wie auf einem anderen Planeten"

Trotz immer besserer Kontrollen: Doping im Leistungssport ist für Athleten weiterhin risikolos möglich. Das hat jetzt eine Studie in Frankreich eindrucksvoll gezeigt.

Von Ursula Welter | 04.05.2015
    Ein Dopingkontrolleur von hinten mit gelb-grüner Jacke und der Aufschrift "Dopingkontrolle".
    Ein Dopingkontrolleur des Deutschen Fußball-Bundes, hier am Rand des Spiels Dynamo Dresden gegen Rot-Weiß Erfurt Anfang Februar. (dpa / Arno Burgi)
    Ein Doping-Experiment als Anti-Dopingmaßnahme. Acht französische Spitzensportler haben mitgemacht, die Weltantidoping Agentur WADA war eingebunden, berichten die Reporter des öffentlich-rechtlichen Fernsehkanals „France 2" , die das Experiment begleitet und gefilmt haben.
    Die Sportler wurden zunächst an ihre Leistungsgrenzen gebracht, die Ergebnisse detailliert protokolliert.
    Anschließend erhielten sie , unter strenger medizinischer Kontrolle, 29 Tage lang verbotene Substanzen in Mikro-Dosierung. EPO , Wachstumshormone, Eigenbluttransfusionen. Die Leistungssteigerungen waren weitreichend, „wie auf einem anderen Planeten" habe er sich gefühlt, sagte einer der Probanden.
    Gleichzeitig, erklärt Pierre Sallet, der das Experiment als Forscher leitete, hätten die Athleten bei Dopingproben in dieser Phase enormer Leistungssteigerung aus Sicht von Dopingfahndern als „sauber" gegolten. Damit sei der Beweis erbracht, dass der biologische Pass als Nachweis nicht ausreiche und die geltenden Anti-Doping-Standards angepasst werden müssten.