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Dopingskandal
Weitere Sperren gegen russische Sportler?

Mehrere Sportler fordern vom Biathlon-Weltverband IBU hartes Durchgreifen. Hintergrund: ein Bericht der Welt-Anti-Doping-Agentur von Anfang Dezember zu staatlich gesteuertem Betrug in Russland, in dem laut IBU 31 russische Sportler genannt werden. Am Wochenende will der IBU zu möglichen Sperren Stellung nehmen.

Von Bastian Rudde | 20.01.2017
    Eine Spritze ist vor dem Wort "Doping" zu sehen. Illustration
    Weiter Thema: Der Skandal um systematisches Doping in Russland. (dpa picture alliance / Patrick Seeger)
    Der Biathlon-Weltverband steht massiv unter Druck. Aufgebaut haben den die Sportler. Deren Geduld mit der IBU ist langsam am Ende. Sie fordern, mit Sperren, Geldstrafen oder der Streichung von Startplätzen hart durchzugreifen gegen mutmaßlich systematischen Betrug im russischen Biathlonverband.
    Bisher hat der Weltverband zwei Russinnen gesperrt. Gegen 29 namentlich nicht genannte Athleten wurden Verfahren eingeleitet, aus denen die IBU nun weitere Strafen machen könnte. Auch ein Komplett-Ausschluss aller Russen ist laut IBU weiter möglich.
    Komplettausschluss eher unwahrscheinlich
    Solch ein Schritt wäre allerdings eine Überraschung. Denn an anderen Wintersportarten wie Skilanglauf oder Skeleton zeigt sich, dass die Verbände dazu neigen, im Einzelfall über Sperren gegen Russen zu entscheiden.
    Verdächtigen Sportlern Doping tatsächlich nachzuweisen ist nach Darstellung des Biathlon-Weltverbandes schwierig und zeitaufwändig. Denn der Bericht der Welt-Anti-Doping-Agentur über staatlich gesteuerte Manipulation in Russland liefere zwar Indizien, aber kaum Beweise, welche einzelnen Athleten bewusst betrogen hätten.