Wir stellen Ihnen heute ein beim Label Carpe Diem erschienenes Programm unter dem Titel
"De Profundis" vor, mit den Tre Bassi, den "Drei Bässen" und den Instrumentalisten Michel Godard, Lee Santana und Hille Perl. Im Studio begrüßt Sie dazu Christiane Lehnigk.
Seitdem in den 90er Jahren Placido Domingo, José Carreras und Luciano Pavarotti
als "Die Drei Tenöre" firmierten und äußerst erfolgreich ein breites Publikum erreichten, ist eine Vielzahl an zahlenmäßig ganz unterschiedlichen Formationen entstanden.
In dieser Produktion haben sich drei Sänger zusammengefunden, die hier erstmals als die "Drei Bässe" auftreten, wo aber vielleicht eher aus der Not eine Tugend gemacht wurde, nämlich einen einheitlichen Namen zu finden, als dass es als eine Reminiszenz an die Startenöre ist.
Alain Buet, Paul Willenbrock und Philippe Roche haben hier zusammen mit Musikern, die nicht nur, aber auch, in der Alten Musik zu Hause sind, ein Programm erstellt, das eine Mischung aus Alter und Neuer Musik, Komposition und Improvisation umfasst. Den Ausgangspunkt bildeten Originalkompositionen für diese Besetzung, aber es sollte kein
musikwissenschaftlicher Überblick über das Repertoire für drei Bässe werden und schon gar nicht ein sogenanntes "Cross-Over-Projekt" sein, so die Musiker.
Herausgekommen ist ein klanglich überaus gelungenes, kurzweiliges Programm "De profundis ad stellam", "Aus der Tiefe bis zu den Sternen", eine Geschichte über die verschiedenen Seelenzustände eines Christen im Barockzeitalter.
Es wurde, so Paul Willenbrock, "eine Reise durch die Tiefen von Furcht und Verzagen im Angesicht des Todes, durch die Versöhnung mit dem entfremdeten Vater in Lee Santanas humorvollen, überaus weltlichen Liedern, vorbei an himmlischen Schlachtfeldern, bis hin zu den Weisen aus dem Morgenland, die über den Stern staunen, der sie zum Geburtsort Jesu führt". Die unterschiedlichen Besetzungen ermöglichen dabei verschiedene Klang-Schattierungen und so endet diese Reise im hellen Glanz der huldvollen Maria, der Mutter Gottes.
Musikbeispiel: Antonio Cifra, Magi videntes stellam, Tre Bassi
Dies war von Antonio Cifra die Antiphon "I Magi videntes stellam", die "Als die Weisen den Stern sahen, sagten sie unter einander: Dies ist das Zeichen des großen Königs".
Zwar dominiert in diesem Programm, schon durch die Besetzung, eine dunkle Grundfarbe,
die durch die Mischung der tiefen Stimmen, tiefen Saiteninstrumenten und dem Bass- Blasinstrument entsteht, doch wird hier die ganze Bandbreite barocker Affekte aufgeboten.
Die Tre Bassi, Alain Buet, Paul Willenbrock und Philippe Roche haben mit Michel Godard, Lee Santana und Hille Perl dabei kongeniale Partner gefunden.
Der amerikanische Komponist und Gitarrist/Lautenist Lee Santana ist bei diesem Programm mit drei eigenen Stücken vertreten. Er komponiert ausschließlich für Historische Instrumente. Den Weg zur Alten Musik fand er über die verschiedenen Formen der Popularmusik wie Rock und Jazz, wobei die Kunst der Improvisation durchgängig die Basis bildet.
Hören Sie hier "This time the last" von Lee Santana.
Musikbeispiel: Lee Santana, This time the last, Tre Bassi
Die Bassisten und die Instrumentalisten sind in diesem Programm gleichberechtigte Musiker
die alle in ihren jeweiligen Fächern zu den Besten gehören. So gelten Hille Perl, die hier neben der Viola da gamba auch die Lirone spielt, und Lee Santana zusammen als die innovativste Continuo-Duo-Formation der Alten Musikszene.
Für die besondere Klangfarbe und die Jazz-Elemente sorgt hier der großartige Tubist und Serpentspieler Michel Godard. Michel Godard ist ein überaus vielseitiger Musiker und gehört zu den führenden Jazzmusikern- und -komponisten in Frankreich. Er studierte klassische Trompete, spielt auch Tuba und ist in der Alten und Neuen Musik ebenso zu Hause wie im Jazz. Den Nährboden seiner Improvisationen und Kompositionen bildet dabei sowohl der Gregorianische Choral wie auch die verschiedenen Vokal- und Instrumentalformen der Renaissance und des Barock.
Godard ist es auch zu verdanken, dass ein Instrument aus der Familie der Zinken wieder entdeckt wurde: der Serpent, ein schlangenförmig gewundenes, gut zwei Meter langes Holzblasinstrument mit einem Kessel-Mundstück und einem sehr warmen und intensiven Klang. Michel Godard begann 1979 mit dem Serpent-Spiel und unterrichtet es seit 2002 auch in Paris. Entstanden ist das Serpent Ende des 16. Jahrhunderts in Frankreich und wurde,
durch seine so empfundene "Nähe zur menschlichen Stimme" noch bis ins 19. Jahrhundert
hinein als Begleitinstrument für Chormusik verwendet. Im klassischen Orchester und in der Militärkapelle wurde es dann von der Basstuba abgelöst.
Michel Godard ist hier auf dieser CD mit zwei Kompositionen vertreten, hören Sie hier zum Abschluss seine Improvisation auf die Psalmvertonung "De profundis clamavi",
"Aus der Tiefe Herr, rufe ich zu Dir", die dann noch im Original von Wolfgang Ebner erklingt, einem süddeutschen Komponisten, der in der ersten Hälfte des 17.Jahrhunderts in Wien unter anderem als Organist am Stephansdom und als Domkapellmeister und kaiserlicher Ballettkomponist wirkte.
Musikbeispiel: Michel Godard, Improvisation on "De profundis clamavi"
Wolfgang Ebner, De profundis clamavi, Tre Bassi
Die Neue Platte im Deutschlandfunk. Wir stellten Ihnen heute unter dem Titel "De profundis"
die neueste, beim Label "Carpe Diem" erschienene CD mit den Tre Bassi vor.
Die "Drei Bässe", das sind Alain Buet, Paul Willenbrock und Philippe Roche - Bass, die Instrumentalgruppe setzt sich zusammen aus Michel Godard - Serpent, Lee Santana - Chitarrone und Hille Perl - Viola da gamba und Lirone.
Im Studio verabschiedet sich, mit Dank fürs Zuhören, Christiane Lehnigk.
Tre Bassi - De Prodfundis
Michel Godard, Lee Santana, Hille Perl
Label: Carpe Diem LC 01320 CD 16274
"De Profundis" vor, mit den Tre Bassi, den "Drei Bässen" und den Instrumentalisten Michel Godard, Lee Santana und Hille Perl. Im Studio begrüßt Sie dazu Christiane Lehnigk.
Seitdem in den 90er Jahren Placido Domingo, José Carreras und Luciano Pavarotti
als "Die Drei Tenöre" firmierten und äußerst erfolgreich ein breites Publikum erreichten, ist eine Vielzahl an zahlenmäßig ganz unterschiedlichen Formationen entstanden.
In dieser Produktion haben sich drei Sänger zusammengefunden, die hier erstmals als die "Drei Bässe" auftreten, wo aber vielleicht eher aus der Not eine Tugend gemacht wurde, nämlich einen einheitlichen Namen zu finden, als dass es als eine Reminiszenz an die Startenöre ist.
Alain Buet, Paul Willenbrock und Philippe Roche haben hier zusammen mit Musikern, die nicht nur, aber auch, in der Alten Musik zu Hause sind, ein Programm erstellt, das eine Mischung aus Alter und Neuer Musik, Komposition und Improvisation umfasst. Den Ausgangspunkt bildeten Originalkompositionen für diese Besetzung, aber es sollte kein
musikwissenschaftlicher Überblick über das Repertoire für drei Bässe werden und schon gar nicht ein sogenanntes "Cross-Over-Projekt" sein, so die Musiker.
Herausgekommen ist ein klanglich überaus gelungenes, kurzweiliges Programm "De profundis ad stellam", "Aus der Tiefe bis zu den Sternen", eine Geschichte über die verschiedenen Seelenzustände eines Christen im Barockzeitalter.
Es wurde, so Paul Willenbrock, "eine Reise durch die Tiefen von Furcht und Verzagen im Angesicht des Todes, durch die Versöhnung mit dem entfremdeten Vater in Lee Santanas humorvollen, überaus weltlichen Liedern, vorbei an himmlischen Schlachtfeldern, bis hin zu den Weisen aus dem Morgenland, die über den Stern staunen, der sie zum Geburtsort Jesu führt". Die unterschiedlichen Besetzungen ermöglichen dabei verschiedene Klang-Schattierungen und so endet diese Reise im hellen Glanz der huldvollen Maria, der Mutter Gottes.
Musikbeispiel: Antonio Cifra, Magi videntes stellam, Tre Bassi
Dies war von Antonio Cifra die Antiphon "I Magi videntes stellam", die "Als die Weisen den Stern sahen, sagten sie unter einander: Dies ist das Zeichen des großen Königs".
Zwar dominiert in diesem Programm, schon durch die Besetzung, eine dunkle Grundfarbe,
die durch die Mischung der tiefen Stimmen, tiefen Saiteninstrumenten und dem Bass- Blasinstrument entsteht, doch wird hier die ganze Bandbreite barocker Affekte aufgeboten.
Die Tre Bassi, Alain Buet, Paul Willenbrock und Philippe Roche haben mit Michel Godard, Lee Santana und Hille Perl dabei kongeniale Partner gefunden.
Der amerikanische Komponist und Gitarrist/Lautenist Lee Santana ist bei diesem Programm mit drei eigenen Stücken vertreten. Er komponiert ausschließlich für Historische Instrumente. Den Weg zur Alten Musik fand er über die verschiedenen Formen der Popularmusik wie Rock und Jazz, wobei die Kunst der Improvisation durchgängig die Basis bildet.
Hören Sie hier "This time the last" von Lee Santana.
Musikbeispiel: Lee Santana, This time the last, Tre Bassi
Die Bassisten und die Instrumentalisten sind in diesem Programm gleichberechtigte Musiker
die alle in ihren jeweiligen Fächern zu den Besten gehören. So gelten Hille Perl, die hier neben der Viola da gamba auch die Lirone spielt, und Lee Santana zusammen als die innovativste Continuo-Duo-Formation der Alten Musikszene.
Für die besondere Klangfarbe und die Jazz-Elemente sorgt hier der großartige Tubist und Serpentspieler Michel Godard. Michel Godard ist ein überaus vielseitiger Musiker und gehört zu den führenden Jazzmusikern- und -komponisten in Frankreich. Er studierte klassische Trompete, spielt auch Tuba und ist in der Alten und Neuen Musik ebenso zu Hause wie im Jazz. Den Nährboden seiner Improvisationen und Kompositionen bildet dabei sowohl der Gregorianische Choral wie auch die verschiedenen Vokal- und Instrumentalformen der Renaissance und des Barock.
Godard ist es auch zu verdanken, dass ein Instrument aus der Familie der Zinken wieder entdeckt wurde: der Serpent, ein schlangenförmig gewundenes, gut zwei Meter langes Holzblasinstrument mit einem Kessel-Mundstück und einem sehr warmen und intensiven Klang. Michel Godard begann 1979 mit dem Serpent-Spiel und unterrichtet es seit 2002 auch in Paris. Entstanden ist das Serpent Ende des 16. Jahrhunderts in Frankreich und wurde,
durch seine so empfundene "Nähe zur menschlichen Stimme" noch bis ins 19. Jahrhundert
hinein als Begleitinstrument für Chormusik verwendet. Im klassischen Orchester und in der Militärkapelle wurde es dann von der Basstuba abgelöst.
Michel Godard ist hier auf dieser CD mit zwei Kompositionen vertreten, hören Sie hier zum Abschluss seine Improvisation auf die Psalmvertonung "De profundis clamavi",
"Aus der Tiefe Herr, rufe ich zu Dir", die dann noch im Original von Wolfgang Ebner erklingt, einem süddeutschen Komponisten, der in der ersten Hälfte des 17.Jahrhunderts in Wien unter anderem als Organist am Stephansdom und als Domkapellmeister und kaiserlicher Ballettkomponist wirkte.
Musikbeispiel: Michel Godard, Improvisation on "De profundis clamavi"
Wolfgang Ebner, De profundis clamavi, Tre Bassi
Die Neue Platte im Deutschlandfunk. Wir stellten Ihnen heute unter dem Titel "De profundis"
die neueste, beim Label "Carpe Diem" erschienene CD mit den Tre Bassi vor.
Die "Drei Bässe", das sind Alain Buet, Paul Willenbrock und Philippe Roche - Bass, die Instrumentalgruppe setzt sich zusammen aus Michel Godard - Serpent, Lee Santana - Chitarrone und Hille Perl - Viola da gamba und Lirone.
Im Studio verabschiedet sich, mit Dank fürs Zuhören, Christiane Lehnigk.
Tre Bassi - De Prodfundis
Michel Godard, Lee Santana, Hille Perl
Label: Carpe Diem LC 01320 CD 16274