
Zur geplanten Wahl am 16. Juni stellen sich die ehemalige Regierungssprecherin Ulrike Demmer, die frühere Vodafone- und Microsoft-Managerin Heide Baumann und die Chefredakteurin Digitales von ARD-Aktuell, Juliane Leopold. Eine Findungskommission des Rundfunkrats hatte die drei Kandidatinnen nach eigenen Angaben aus 50 eingegangenen Bewerbungen in einem mehrstufigen Verfahren ausgewählt.
Personalvertreterinnen in der Kommission kritisierten das Verfahren. Die Auswahl sei keineswegs einvernehmlich erfolgt, teilten Personalrätin Sabine Jauer und Freienvertreterin Dagmar Bednarek mit. Vielmehr sei der aus ihrer Sicht qualifizierteste Bewerber von der Kandidatenliste verschwunden, da er Bedingungen wie eine absolute Gehaltsobergrenze nicht akzeptiert habe.
Eine solche Grenze habe der Verwaltungsratsvorsitzende Benjamin Ehlers vor wenigen Tagen als Ausschlusskriterium vorgegeben, erklärten Jauer und Bednarek.
Die drei Kandidatinnen sollen sich am Donnerstag auf einer Sondersitzung des Rundfunkrats vorstellen. Am 12. Juni präsentieren sie sich auf einer Mitarbeiterversammlung. Die Wahl durch den Rundfunkrat ist dann am 16. Juni in Potsdam geplant. Der Verwaltungsrat will am 11. Juli über ein neues Gehaltskonzept für Führungskräfte in dem öffentlich-rechtlichen Sender entscheiden.
Derzeit führt Interimsintendantin Katrin Vernau die Geschäfte des RBB. Sie hatte im Sommer 2022 übernommen, nachdem Amtsvorgängerin Patricia Schlesinger nach Vorwürfen von Begünstigungen und Verschwendung entlassen worden war. Schlesinger hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt, es gilt die Unschuldsvermutung.
Diese Nachricht wurde am 07.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.