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Dresden
Wie die Kulturszene Pegida die Stirn bietet

Rund 5.000 Menschen haben vor Weihnachten auf dem Theaterplatz in Dresden gegen Pegida demonstriert - unterstützt von der Semperoper. Auch andere Akteure der Kulturszene zeigen Flagge gegen Pegida, so wie die Banda Communale. Aber viele fühlen sich von den Staatsorganen im Stich gelassen.

Von Bastian Brandau |
    Zu sehen ist eine Menschenmenge, es ist Abend, im Hintergrund sieht man die Semperoper, die erleuchtet ist.
    Teilnehmer einer Kundgebung gegen Pegida und Fremdenhass versammeln sich vor der Semperoper in Dresden. (picture-alliance / dpa / Sebastian Kahnert)
    Die Semperoper habe sich immer klar positioniert, berichtet Bastian Brandau aus der sächsischen Landeshauptstadt. Ebenso das Zentrum für Europäische Künste in Hellerau: Das sei zwar räumlich getrennt von den Plätzen der Kundgebungen in der Innenstadt, habe aber zum Beispiel eine Flüchtlingsfamilie aufgenommen.
    Am 27. Januar führt das Zentrum in der Frauenkirche das "Requiem für Auschwitz" auf, geschrieben hat es der niederländische Musiker Roger Rathgeb, der Sinto ist. Und Intendant Dieter Jaenicke muss sich plötzlich nicht nur um die Aufführung kümmern, sondern um einen Aspekt, mit dem sein Team und er sich vorher nie befassen mussten: die Sicherheit.
    Lange schon engagiert sich auch die "Banda Comunale" in Dresden gegen Rechts - seit kurzem spielen nun auch geflüchtete Musiker in den Reihen der Blaskapelle mit. Und der Musiker Mihal Tomaszewski sagt offen: So lange Polizisten Deutschlandfahnen aus dem Bus hängten und Pegida-Anhängern die Hand gäben, so lange letztlich die Staatsorgane versagten, so lange sei das Engagement der Kulturschaffenden für die Katz.