Mittwoch, 15. Mai 2024

Invasive Arten
Durch Waschbären sind laut Studie heimische Amphibien und Reptilien bedroht

Waschbären gefährden einer Studie zufolge den Bestand von Amphibien und Reptilien in Deutschland.

06.09.2023
    Ein Waschbär liegt auf einem Hausdach.
    Der in Nordamerika heimische Waschbär gilt in Deutschland als "invasive Art". (Archivbild) (picture alliance / dpa / Matthias Tödt)
    Zu diesem Ergebnis kam ein Forschungsteam im Rahmen des Verbundprojektes ZOWIAC (Zoonotische und wildtierökologische Auswirkungen invasiver Carnivoren). Laut Mitteilung wird der ursprünglich in Nordamerika heimische Waschbär in Deutschland als "invasive Art" geführt. Ein Team beobachtete für die Studie das Jagdverhalten der Tiere in Naturschutzgebieten in Hessen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. "Wir konnten mittels modernster genetischer Analysemethoden eindeutig nachweisen, dass Grasfrösche, Erdkröten und Gelbbauchunken zu den Beutetieren von Waschbären zählen", so Klimpel. Die Forschenden fanden demnach auch Gewebereste und Knochen von Ringelnattern und der sehr seltenen Äskulapnatter.
    Man sehe einen Prädationsdruck auf geschützte Amphibien und Reptilien in bestimmten Gebieten, der für diese Arten teilweise bestandsbedrohend sei, betonte ZOWIAC-Projektleiter Peter. Die Wissenschaftler fordern, Schutzmechanismen und -regelungen zum Management invasiver Arten regelmäßig zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen.
    Die Ergebnisse der Untersuchung sollen bei der ZOWIAC-Konferenz Mitte September in Frankfurt erörtert werden.
    Diese Nachricht wurde am 30.08.2023 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.