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Ecole de Guerre Economique in Paris

In Deutschland ein Tabu, in Frankreich gibt es dafür Schulen: Wirtschaftskrieg. An der Ecole de Guerre Economique, der Hochschule für Wirtschaftskrieg in Paris, lernen Studenten wie ein Wirtschaftskrieg gegen Konkurrenzunternehmen und auch gegen andere Staaten geführt wird. Anfang der Neunziger Jahre sprach der französische Wirtschaftswissenschaftler Christian Harbulot von der Realität dieses Krieges in den internationalen Beziehung, heute ist er Direktor der Ecole de Guerre Economique: "Wir sind keine Kriegstreiber. Aber damit es weiterhin eine friedliche Koexistenz in den internationalen Beziehungen gibt, darf man auf keinen Falle eine rosarote Brille aufsetzen." Angriffsmethoden, die den Gegner am wunden Punkt treffen und die Strategien, ihn in die Knie zu zwingen, das sind die Schwerpunkte des einjährigen Aufbaustudiums. Die Professoren sind gewiefte Marketingexperten, einige haben beim Nachrichtendienst gearbeitet oder sind hochrangige Militärstrategen bei der französischen Armee. Die Studenten lernen zu erst, das Internet optimal zu nutzen, denn Wirtschaftskrieg ist in erster Linie Informationskrieg. Doch muss auch die Geschichte, die politische Lage und die Kultur der Länder genau studiert werden, in deren Markt expandiert werden soll. Knapp 30 Absolventen hat die Ecole de Guerre Economique jedes Jahr.