Auch in der politischen Parfümerie herrscht derzeit Hochbetrieb. Hier geht es darum, die wirtschaftliche Wirklichkeit zurechtzuschminken und die Ausdünstungen vor sich hin faulender Reformen zu übertönen, damit der scheue und leicht irritierbare Wähler bei der nächsten Gelegenheit keine falsche Bewegung macht. Doch so wie bei der intimen Körperpflege, so gibt es auch bei der öffentlichen Wählerpflege modische Aromen, die uns mit ihrer gnadenlosen Penetranz quälen.
Da ist zum Beispiel die Duftnote 'Ehrlichkeit': durchdringend wie der allgegenwärtige Apfelgeruch bei Putz- und Waschmitteln. Denn Ehrlichkeit in der Politik ist selbstverständlich nur ein Parfüm und keineswegs die Abwesenheit von Parfümierung. Ehrlichkeit in Wahlkampfzeiten ist ungefähr so überzeugend wie Ehrlichkeit beim Ehebruch. Bloß dass es in der Politik ums ganze Volk geht, und das könnte sich vor restlos ehrlichen Politikern eher und aus guten Gründen fürchten.
Denn der erste Akt schonungslosen Wahrheitssagens wäre das Eingeständnis umfassender Inkompetenz. Wer aber möchte von einem Redner etwa hören: "Diese Rede habe ich nicht selbst geschrieben, sondern ich lese sie bloß vor"? Oder wer würde seine Stimme jemandem geben, der (oder die) ständig gesteht, sich erst mal informieren zu müssen und deshalb keinerlei Festlegungen treffen zu können?
Im übrigen sollten Politiker schon aus Respekt vor der Demokratie nicht ehrlicher zu sein versuchen als die Bürger, die bekanntlich von dem famosen Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit nicht gerade übertriebenen Gebrauch gemacht haben. Außerdem kommt noch ein philosophischer Aspekt hinzu, den Friedrich Nietzsche ungefähr wie folgt erklärte: Die Lüge ist der Wahrheit immer überlegen, weil sie viel schwieriger, viel komplizierter und herausfordernder ist. Denn wer lügt, muss die Wahrheit kennen und dauernd mitbedenken, um die Lüge um sie herum zu konstruieren. In der Lüge ist die Wahrheit gewissermaßen stets inbegriffen, während das umgekehrt nicht gilt. Und jetzt mal ehrlich: Ist diese Fähigkeit zum Doppeldenken nicht das mindeste, was man von den Politikern verlangen darf?
Da ist zum Beispiel die Duftnote 'Ehrlichkeit': durchdringend wie der allgegenwärtige Apfelgeruch bei Putz- und Waschmitteln. Denn Ehrlichkeit in der Politik ist selbstverständlich nur ein Parfüm und keineswegs die Abwesenheit von Parfümierung. Ehrlichkeit in Wahlkampfzeiten ist ungefähr so überzeugend wie Ehrlichkeit beim Ehebruch. Bloß dass es in der Politik ums ganze Volk geht, und das könnte sich vor restlos ehrlichen Politikern eher und aus guten Gründen fürchten.
Denn der erste Akt schonungslosen Wahrheitssagens wäre das Eingeständnis umfassender Inkompetenz. Wer aber möchte von einem Redner etwa hören: "Diese Rede habe ich nicht selbst geschrieben, sondern ich lese sie bloß vor"? Oder wer würde seine Stimme jemandem geben, der (oder die) ständig gesteht, sich erst mal informieren zu müssen und deshalb keinerlei Festlegungen treffen zu können?
Im übrigen sollten Politiker schon aus Respekt vor der Demokratie nicht ehrlicher zu sein versuchen als die Bürger, die bekanntlich von dem famosen Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit nicht gerade übertriebenen Gebrauch gemacht haben. Außerdem kommt noch ein philosophischer Aspekt hinzu, den Friedrich Nietzsche ungefähr wie folgt erklärte: Die Lüge ist der Wahrheit immer überlegen, weil sie viel schwieriger, viel komplizierter und herausfordernder ist. Denn wer lügt, muss die Wahrheit kennen und dauernd mitbedenken, um die Lüge um sie herum zu konstruieren. In der Lüge ist die Wahrheit gewissermaßen stets inbegriffen, während das umgekehrt nicht gilt. Und jetzt mal ehrlich: Ist diese Fähigkeit zum Doppeldenken nicht das mindeste, was man von den Politikern verlangen darf?