Schließlich pfiff er beharrlich auf alle Konventionen für Hollywoodproduktionen und drehte seine Filme nach eigenem Gusto. Fünf Mal für einen Regie-Oscar nominiert, bekam er ihn doch nie und musste sich daher mit dem in diesem Frühjahr nachgeschobenen Ehrenoskar begnügen. Es war trotzdem ein ganz besonders bewegender Moment in dem Altman endlich Frieden schloss mit der amerikanischen Filmakademie und außerdem bekannte, dass er seit 10 Jahren mit einem fremden Herzen lebte. Die Schauspielerinnen Meryl Streep und Lily Tomlin, die als Countrysängerinnen im Mittelpunkt seines nunmehr letzten Film "A Prairie Home Companion" stehen, ehrten ihn mit einem komödiantisch-liebevollen Auftritt, der - wie wir nun wissen - ein Abschied gewesen ist.
Mit seinen fast 90 Filmen , die ersten davon noch fürs amerikanische Fernsehen - hat Altman dem amerikanischen Kino mit Eigensinn und Handschrift - das gibt es neben dem Hollywood-Mainstream nämlich auch und man nennt es "New Hollywood" - seinen Stempel aufgedrückt. "Nashville" war 1975 der Prototyp eines eigenes und nur von ihm beherrschbaren Filmgenre, das amerikanische Monumental-Mosaik. Der Film spiegelte die Metropole der Country-Musik. Auf die amerikanische Seelenmusik ist er mit seinem letzten Film "A Prairie Home Companion" in einer nostalgisch verspielten Variante zurückgekommen. Der Film ist von der Stimmung des Abschieds geprägt ist und ein wundervolles altersweises Geschenk an seine Fans und wird nun hoffentlich doch noch auch in die deutschen Kinos kommt. Charakteristisch für Altmans Werk ist bis dahin aber eher ein sarkastischer bitterböser rabenschwarzer Unterton. Ein Blick von weit oben auf den Ameisenhaufen, auf die menschlichen Schwächen und Unzulänglichkeiten. So schreckte er auch nicht davor zurück, sich über den Tod lustig zu machen. "Suicide is painless" wählte er beispielsweise als Titelsong für seine Kriegssatire "M*A*S*H. mit Donald Sutherland und Elliot Gould.
Den Text des Liedes hatte Robert Altmans damals 14jähriger Sohn Mike geschrieben. Es wurde ein Hit. Mit "M.A.S.H" gewann Robert Altman 1969 die Goldene Palme von Cannes. Der Film wurde sein internationaler Durchbruch und größter Kassenerfolg. "Uns ging es um schlechten Geschmack. Wenn jemand einen schlechten Witz machte, dann kam er in den Film, denn schließlich ist Krieg der schlechteste aller Witze." So kommentierte Altman den Grundansatz seines Films. Mit der anschließenden Fernsehserie gleichen Namens hatte er nichts zu tun. Nach großen Produktionen mit Welterfolg drehte Altman auch wieder kleine und kleinste Filme wie zum Beispiel die großartigen Ein-Mann-Studie "Secret Honour" in dem der Schauspieler Philip Baker- Hall als Richard Nixon seine letzten Abhörbänder im Weißen Haus durchwühlt und sich zu rechtfertigen versucht. Besonders virtuos vermochte es Altman aber immer wieder eine große Zahl von Figuren zum Zeitgeistportrait zusammen zu führen und eine Fülle von Tonebenen zu fast musikalischen Vielstimmigkeit zu montieren wie in "Eine Hochzeit" 1978, einem Film mit rund 40 Hauptdarstellern.
Mit "Short-Cuts" nach Kurzgeschichten von Raymond Carver, also ebenfalls mit einem komplizierten Geflecht von Figuren und Geschichten, feierte er 1993 ein triumphales Comeback, nachdem es im Auf und Ab von Kinohit und Flop ein wenig still um ihn geworden war. Der in Kansas-City Missouri 1925 geborene Regisseur nahm sich in vielen seiner Filme die gängigen Hollywoodgenres vor und demystifizierte sie. Den Western 1971 mit "McCabe und Mrs. Miller" und 1976 mit "Buffalo Bill und die Indianer” , den Film Noir 1973 mit "The Long Goodbye" und den Gangsterfilm mit "Diebe wie wir". Auch seine Südstaatenheimat war immer wieder Thema zum Beispiel in "Cookie´s Fortune" 1999 und "Kansas City" 1996. "Ich hatte Glück. Ich musste nie einen Film machen, den ich nicht ausgesucht und entwickelt habe. Meine Liebe zum Filmemachen hat mir die Welt geöffnet." So fasste er sein Leben als einer der bedeutendsten Kinoautoren seiner Zeit einmal zusammen. Montag Nacht ist er in einem Hospital in Los Angeles gestorben.
Mit seinen fast 90 Filmen , die ersten davon noch fürs amerikanische Fernsehen - hat Altman dem amerikanischen Kino mit Eigensinn und Handschrift - das gibt es neben dem Hollywood-Mainstream nämlich auch und man nennt es "New Hollywood" - seinen Stempel aufgedrückt. "Nashville" war 1975 der Prototyp eines eigenes und nur von ihm beherrschbaren Filmgenre, das amerikanische Monumental-Mosaik. Der Film spiegelte die Metropole der Country-Musik. Auf die amerikanische Seelenmusik ist er mit seinem letzten Film "A Prairie Home Companion" in einer nostalgisch verspielten Variante zurückgekommen. Der Film ist von der Stimmung des Abschieds geprägt ist und ein wundervolles altersweises Geschenk an seine Fans und wird nun hoffentlich doch noch auch in die deutschen Kinos kommt. Charakteristisch für Altmans Werk ist bis dahin aber eher ein sarkastischer bitterböser rabenschwarzer Unterton. Ein Blick von weit oben auf den Ameisenhaufen, auf die menschlichen Schwächen und Unzulänglichkeiten. So schreckte er auch nicht davor zurück, sich über den Tod lustig zu machen. "Suicide is painless" wählte er beispielsweise als Titelsong für seine Kriegssatire "M*A*S*H. mit Donald Sutherland und Elliot Gould.
Den Text des Liedes hatte Robert Altmans damals 14jähriger Sohn Mike geschrieben. Es wurde ein Hit. Mit "M.A.S.H" gewann Robert Altman 1969 die Goldene Palme von Cannes. Der Film wurde sein internationaler Durchbruch und größter Kassenerfolg. "Uns ging es um schlechten Geschmack. Wenn jemand einen schlechten Witz machte, dann kam er in den Film, denn schließlich ist Krieg der schlechteste aller Witze." So kommentierte Altman den Grundansatz seines Films. Mit der anschließenden Fernsehserie gleichen Namens hatte er nichts zu tun. Nach großen Produktionen mit Welterfolg drehte Altman auch wieder kleine und kleinste Filme wie zum Beispiel die großartigen Ein-Mann-Studie "Secret Honour" in dem der Schauspieler Philip Baker- Hall als Richard Nixon seine letzten Abhörbänder im Weißen Haus durchwühlt und sich zu rechtfertigen versucht. Besonders virtuos vermochte es Altman aber immer wieder eine große Zahl von Figuren zum Zeitgeistportrait zusammen zu führen und eine Fülle von Tonebenen zu fast musikalischen Vielstimmigkeit zu montieren wie in "Eine Hochzeit" 1978, einem Film mit rund 40 Hauptdarstellern.
Mit "Short-Cuts" nach Kurzgeschichten von Raymond Carver, also ebenfalls mit einem komplizierten Geflecht von Figuren und Geschichten, feierte er 1993 ein triumphales Comeback, nachdem es im Auf und Ab von Kinohit und Flop ein wenig still um ihn geworden war. Der in Kansas-City Missouri 1925 geborene Regisseur nahm sich in vielen seiner Filme die gängigen Hollywoodgenres vor und demystifizierte sie. Den Western 1971 mit "McCabe und Mrs. Miller" und 1976 mit "Buffalo Bill und die Indianer” , den Film Noir 1973 mit "The Long Goodbye" und den Gangsterfilm mit "Diebe wie wir". Auch seine Südstaatenheimat war immer wieder Thema zum Beispiel in "Cookie´s Fortune" 1999 und "Kansas City" 1996. "Ich hatte Glück. Ich musste nie einen Film machen, den ich nicht ausgesucht und entwickelt habe. Meine Liebe zum Filmemachen hat mir die Welt geöffnet." So fasste er sein Leben als einer der bedeutendsten Kinoautoren seiner Zeit einmal zusammen. Montag Nacht ist er in einem Hospital in Los Angeles gestorben.