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Ein Drache spuckt Feuer

Wie einige Figuren der Mythologie spuckt auch das Sternbild Drache gelegentlich Feuer. Meistens ist das jedoch recht kläglich - einige wenige Funken in der Nacht. Doch ab und zu bietet er ein regelrechtes Feuerwerk.

Von Damond Benningfield |
    Das beste Feuerwerk des Drachen hat man heute vor 75 Jahren beobachtet. Beobachter in Westeuropa sahen damals Tausende von Sternschnuppen in nur wenigen Stunden. Ein Beobachter schrieb: ... "die Meteore waren so dicht wie Schneeflocken".

    Diese Meteore sind Krümel des Kometen 21P/Giacobini-Zinner. Auf seiner Bahn um die Sonne schmilzt ein Teil seiner eisigen Kruste und der Komet verstreut diese Krümel. Sie verteilen sich auf der langen Kometenbahn. Kreuzt die Erde diese Bahn, prasseln die Partikel in die Erdatmosphäre und verglühen in hellen Streifen. Wenn wir die Draconiden zurückverfolgen, scheinen sie aus der Richtung des Drachen zu kommen.

    Der Zeitpunkt für einen großartigen Sternschnuppenregen ist jedoch heikel. Die Krümel sind nicht gleichmäßig auf der Bahn verteilt, sondern verklumpt. Unsere Erde muss also zur richtigen Zeit durch einen solchen Klumpen fliegen.

    In den meisten Jahren passiert das nicht. Meistens sehen wir ein Dutzend oder etwas mehr Sternschnuppen in der ganzen Nacht. Doch ab und zu - besonders wenn der Komet näher an der Sonne vorbei zieht - können die Sternschnuppen spektakulär sein. Das meiste Feuer spuckte der Drache 1933 für die Westeuropäer - und dann 1946 für Nordamerika. Achten Sie heute Nacht darauf, ob sich das Schauspiel wiederholt.