Regionalflughafen Marl. Erkundungsflug mit Dr. Baquam Song, Luftbildarchäologe der Ruhr-Uni Bochum.
Herr Dr Song, wir haben den Flughafen gerade hinter uns gelassen. Wo fliegen wir jetzt hin?
Jetzt fliegen wir Richtung Westen, Richtung Xanten, zunächst zu einer bronzezeitlichen Kreisgrabenanlage." "Was werden wir dort sehen können?" "Wir werden wahrscheinlich im Bewuchs Veränderungen in Farbe oder einen Wachstumsunterschied sehen. Das sind zwei Doppelkreise in konzentrischer Form.
Ziel erreicht. Sagt der Wissenschaftler.
Sehen sie da hinten die Windmühle?" "Ja." "Östlich davon, da müsste dieser Kreis sein.
Der Reporter sieht nichts. Im Gras - da soll es sein. Dr. Song öffnet die Seitenklappe am Cockpit. Höllischer Lärm, der Wind fegt hart durch das kleine Flugzeug. Der Wissenschaftler fotografiert. Anschließend: Noch eine Flugschleife um den Fundort. Erklärungen für den Laien.
Wir können jetzt in Form von sogenannten positiven Bewuchsmerkmalen Veränderungen in dieser Wiese sehen. Und zwar wo diese Grabanlage war wächst das Gras besser als in der Umgebung. Diese Kreisanlage erscheint in dunkelgrüner Form" "Was hat dort früher stattgefunden, was war dort?" "Dort war, das wissen wir von anderen Anlagen, sehr wahrscheinlich eine Doppelkreisgrabenanlage, also eine Art Bestattungsort für die Toten." "Wer ist dort bestattet worden?" "Schwer zu sagen. Wenn wir das nicht ausgraben, ist das schwer vorherzusagen.
Weiter geht es, Richtung Xanten, dort wo einst in der Römerstadt vor 2.000 Jahren bis zu 10.000 Menschen gelebt haben. Bei Dorsten überfliegen wir ein römisches Legionslager. Dort wird bereits gegraben.
Was wir hier speziell suchen sind Spuren der römischen Kaiserzeit - und zwar von Xanten aus, da gab es ein römisches Lager. Die Römer sind entlang der Lippe Richtung Detmold marschiert, alsi hier entlang der beiden Uferseiten der Lippe finden wir häufig Spuren aus dieser Zeit
Nur an der Ruhr-Uni Bochum haben Studierende in Deutschland die Möglichkeit, auch praktische Luftbildarchäologie zu lernen. Es bedarf nämlich reichlich Erfahrung, um potentielle Grabungsstellen aus der Luft erkennen zu können.
Worauf achten sie denn, wenn sie hier unterwegs sind? Wir gucken auf Ackerfeldern, auf Wiesen, ob da Spuren in Form von Bewuchsmerkmalen sind.
Wenn beispielsweise ein Bestattungsgraben von unseren Vorfahren ausgehoben worden ist und darauf später Humus gelangte, dann wächst der angebaute Weizen auch noch heutzutage auf diesen Stellen besser als in der Umgebung. Und das kann man sehen. - Wenn man ein geübtes Auge dafür hat.
Wie tief müssen sie fliegen, um das erkennen zu können? Unsere Flughöhe beträgt durchschnittlich 300 bis 600 Meter. Oftmals kann mit der Interptetation der Fundstellen schon in der Luft begonnen werden. Erste Einschätzungen sind rasch möglich. Dennoch findet ein Teil der Forschungsarbeit später im Labor statt - und zwar im luftbildarchäologischen Labor der Ruhr-Uni Bochum. Dort werden vor allem die in der Luft gemachten Fotos ausgewertet und bearbeitet. Doch abgesehen von der wissenschaftlichen Routinearbeit, für den 41jährigen Dr. Baoquan Song ist es etwas ganz besonderes, im Dienste der Wissenschaft durch die Luft zu düsen.
Sehr schön! Man hat ein Freiheitsgefühl. Man kann bei schönem Wetter kilometerweit gucken, hat einen guten Überblick und gerade wenn man etwas Neues entdeckt, das Gefühl ist... unbeschreiblich!" "Wann ist ihnen das zum letzten Mal passiert, das sie etwas entdeckt haben?" "Das war vor ein paar Tagen, wo ich in der Nähe von Xanten, in der Nähe des Legionslagers einen römischen Gutshof, entdeckt habe. Da freut man sich von ganzem Herzen!
Die Fachwelt war begeistert. Stolz hat Dr. Song seinen Kollegen die Luftbilder gezeigt. Ohne diesen Hinweis wäre die Villa Rustica, der römische Gutshof vielleicht nie entdeckt worden.
Marl, Info - Delta, Eco, Eco, Charly, Mike, guten Tag." "Guten Tag" "Von Lokalflug zurück zur Landung. Erbitte Landeinfo." "Ist 2,5, Fünf Minuten vom Platz, 2.000 Fuß.
Landung in Marl. Dr Song sieht zufrieden aus. So wie jemand zufrieden ist, der genau weiß, dass er - und nur er - Dinge sieht, die uns anderen Zeitgenossen verborgen bleiben.
Herr Dr Song, wir haben den Flughafen gerade hinter uns gelassen. Wo fliegen wir jetzt hin?
Jetzt fliegen wir Richtung Westen, Richtung Xanten, zunächst zu einer bronzezeitlichen Kreisgrabenanlage." "Was werden wir dort sehen können?" "Wir werden wahrscheinlich im Bewuchs Veränderungen in Farbe oder einen Wachstumsunterschied sehen. Das sind zwei Doppelkreise in konzentrischer Form.
Ziel erreicht. Sagt der Wissenschaftler.
Sehen sie da hinten die Windmühle?" "Ja." "Östlich davon, da müsste dieser Kreis sein.
Der Reporter sieht nichts. Im Gras - da soll es sein. Dr. Song öffnet die Seitenklappe am Cockpit. Höllischer Lärm, der Wind fegt hart durch das kleine Flugzeug. Der Wissenschaftler fotografiert. Anschließend: Noch eine Flugschleife um den Fundort. Erklärungen für den Laien.
Wir können jetzt in Form von sogenannten positiven Bewuchsmerkmalen Veränderungen in dieser Wiese sehen. Und zwar wo diese Grabanlage war wächst das Gras besser als in der Umgebung. Diese Kreisanlage erscheint in dunkelgrüner Form" "Was hat dort früher stattgefunden, was war dort?" "Dort war, das wissen wir von anderen Anlagen, sehr wahrscheinlich eine Doppelkreisgrabenanlage, also eine Art Bestattungsort für die Toten." "Wer ist dort bestattet worden?" "Schwer zu sagen. Wenn wir das nicht ausgraben, ist das schwer vorherzusagen.
Weiter geht es, Richtung Xanten, dort wo einst in der Römerstadt vor 2.000 Jahren bis zu 10.000 Menschen gelebt haben. Bei Dorsten überfliegen wir ein römisches Legionslager. Dort wird bereits gegraben.
Was wir hier speziell suchen sind Spuren der römischen Kaiserzeit - und zwar von Xanten aus, da gab es ein römisches Lager. Die Römer sind entlang der Lippe Richtung Detmold marschiert, alsi hier entlang der beiden Uferseiten der Lippe finden wir häufig Spuren aus dieser Zeit
Nur an der Ruhr-Uni Bochum haben Studierende in Deutschland die Möglichkeit, auch praktische Luftbildarchäologie zu lernen. Es bedarf nämlich reichlich Erfahrung, um potentielle Grabungsstellen aus der Luft erkennen zu können.
Worauf achten sie denn, wenn sie hier unterwegs sind? Wir gucken auf Ackerfeldern, auf Wiesen, ob da Spuren in Form von Bewuchsmerkmalen sind.
Wenn beispielsweise ein Bestattungsgraben von unseren Vorfahren ausgehoben worden ist und darauf später Humus gelangte, dann wächst der angebaute Weizen auch noch heutzutage auf diesen Stellen besser als in der Umgebung. Und das kann man sehen. - Wenn man ein geübtes Auge dafür hat.
Wie tief müssen sie fliegen, um das erkennen zu können? Unsere Flughöhe beträgt durchschnittlich 300 bis 600 Meter. Oftmals kann mit der Interptetation der Fundstellen schon in der Luft begonnen werden. Erste Einschätzungen sind rasch möglich. Dennoch findet ein Teil der Forschungsarbeit später im Labor statt - und zwar im luftbildarchäologischen Labor der Ruhr-Uni Bochum. Dort werden vor allem die in der Luft gemachten Fotos ausgewertet und bearbeitet. Doch abgesehen von der wissenschaftlichen Routinearbeit, für den 41jährigen Dr. Baoquan Song ist es etwas ganz besonderes, im Dienste der Wissenschaft durch die Luft zu düsen.
Sehr schön! Man hat ein Freiheitsgefühl. Man kann bei schönem Wetter kilometerweit gucken, hat einen guten Überblick und gerade wenn man etwas Neues entdeckt, das Gefühl ist... unbeschreiblich!" "Wann ist ihnen das zum letzten Mal passiert, das sie etwas entdeckt haben?" "Das war vor ein paar Tagen, wo ich in der Nähe von Xanten, in der Nähe des Legionslagers einen römischen Gutshof, entdeckt habe. Da freut man sich von ganzem Herzen!
Die Fachwelt war begeistert. Stolz hat Dr. Song seinen Kollegen die Luftbilder gezeigt. Ohne diesen Hinweis wäre die Villa Rustica, der römische Gutshof vielleicht nie entdeckt worden.
Marl, Info - Delta, Eco, Eco, Charly, Mike, guten Tag." "Guten Tag" "Von Lokalflug zurück zur Landung. Erbitte Landeinfo." "Ist 2,5, Fünf Minuten vom Platz, 2.000 Fuß.
Landung in Marl. Dr Song sieht zufrieden aus. So wie jemand zufrieden ist, der genau weiß, dass er - und nur er - Dinge sieht, die uns anderen Zeitgenossen verborgen bleiben.