Für mich hat sich als Priorität herauskristallisiert: die Weiterentwicklung des Unterrichtes. Denn eine der wichtigen Botschaften von Pisa ist ja: Die Schüler und Schülerinnen in Deutschland lernen durchaus eine Menge, aber sie tun sich schwer, das Gelernte zu verstehen und anzuwenden. Und damit sind Konsequenzen zu ziehen für unsere Lehrpläne, für methodische Fragen und das, was ich einmal in den Begriff Unterrichtskultur bringe.
Gabriele Behler, SPD, Ministerin für Schule, Wissenschaft und Forschung in Nordrhein-Westfalen:
Es hat sich in der Debatte gezeigt, dass es richtig ist, den Blick nicht zu verengen auf Einzelmaßnahmen zu einer bestimmten Klassenstufe oder Jahrgangsstufe hin, sondern dass es wichtig ist, die erzieherische Frage mit in den Blick zu nehmen, also deutlich zu machen, dass Erfolg in der Schule auch etwas zu tun hat mit dem erzieherischen Umfeld und dass wir dieses stärken müssen. Und das zweite: Es ist ganz entscheidend, offenkundig, sehr früh zu fördern. Das möchte ich schon in den Vordergrund rücken - nicht um zu sagen: Bei den Älteren ist es ja nicht mehr so wichtig. Aber die Grundlagen werden eben sehr früh gelegt, und es ist eben sehr wichtig, dass wir schon im Elementarbereich und dann natürlich in der Grundschule einen großen Wert auf die so genannten Basiskompetenzen legen, das heißt, die Sprach- und die Lese- und die Schreibfähigkeit systematisch schulen und entwickeln, und dass wir mathematisches, naturwissenschaftliches Denken auch sehr früh mit einüben.
Auch nach Pisa sind die herkömmlichen Muster konservativer und sozialdemokratischer Bildungspolitik noch zu erkennen. Letztere legt einen Akzent auf mehr Förderung, erstere betont das Thema Leistung. So bekennt sich der Kultusminister der neuen CDU-Regierung von Sachsen-Anhalt zu einer Rückbesinnung auf die Kernaufgaben von Schule. Jan-Hendrik Olbertz, selbst Erziehungswissenschaftler, glaubt, dass Kinder den Beginn der Schulzeit als Einschnitt erleben müssen. Sie sollen spüren, dass die Schule ein Ort des Lernens und weniger des Spielens ist. Deshalb will Olbertz die Vergabe von Zensuren ab der ersten Klasse wieder einführen. Er verweist auf ein altes finnisches Gesetz, demzufolge alle Erstkläßler innerhalb eines halben Jahres, also bis zu den Weihnachtsferien, lesen und schreiben können sollen. Kinder wollen lernen, sagt der Minister, und erwarten von der Schule, dass sie ihnen ehrgeizige Ziele setzt.
Abgesehen von den unterschiedlichen Akzentuierungen hat sich in den letzten Monaten eine überraschende Einigkeit zwischen den Bundesländern herauskristallisiert. Zwar reisten Vertreter von CDU- und SPD-regierten Ländern in getrennten Delegationen nach Finnland - mitunter um dort nacheinander die gleichen Schulen zu besuchen - aber in der Kultusministerkonferenz vom Mai kam es dann doch zu gemeinsamen Beschlüssen, die für diese oft als träge und handlungsunfähig gescholtene Institution nicht selbstverständlich sind. So verwehren die SPD-Länder nicht länger die Einführung von bundesweit verbindlichen Bildungsstandards und deren Überprüfung in Leistungstests; die unionsregierten Länder bekennen sich mehrheitlich zum weiteren Ausbau von Ganztagsschulen. Baden-Württemberg beispielsweise liegt dabei schon jetzt mit einem Anteil von 17% neben Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen vorn.
So weit, so gut. Der Bielefelder Erziehungswissenschaftler Klaus-Jürgen Tillmann, selbst Mitglied im Nationalen Pisa-Konsortium, freut sich darüber, dass Bildung nach vielen Jahren wieder ein breit diskutiertes Thema ist. Die bisherigen Verbesserungsvorschläge betrachtet er jedoch mit Skepsis.
Dass in den verschiedenen Bundesländern je nach Ausrichtung der bisherigen Bildungspolitik unterschiedliche Schwergewichte gelegt werden, das ist nicht verwunderlich, aber so weit ich sehe, gibt es bisher auch in keinem einzigen Bundesland eine deutliche Festlegung auf verbessernde Maßnahmen, die ein deutliches Ausgabenvolumen haben. An der Stelle kneifen die Politiker alle.
Eine schwierige bis desolate Finanzsituation setzt den Kultusministerien aller Bundesländer enge Grenzen - und das, obwohl Deutschland bei den Bildungsausgaben unter dem Durchschnitt der Industrieländer liegt. Nach Tillmanns Ansicht gibt es aber noch ein weiteres Tabu in der Pisa-Debatte der vergangenen Monate.
Wir sind international fast das einzige Land, das es sich leistet, beginnend bei den Zehnjährigen, die schwächsten Schüler zusammenzufassen, die aus den sozial benachteiligsten Familien kommen, häufig auch noch einen besonders hohen Anteil an Migrantenkindern, diese schwachen Schüler zusammenzupacken und zu meinen, da würde sich dann sowas wie Lernmotivation entwickeln können. Die Quittung haben wir bekommen. Und ich fürchte, wir werden gerade, was die Leistungen im unteren Bereich angeht, nicht zu Verbesserungen kommen, wenn wir diese 15% Hauptschüler nun zu Ganztagsschülern machen, sondern die müssen in Lerngruppen, wo mehr andere Schüler mit einem größeren Leistungspotenzial sie einen Stück mitziehen. Das ist aus meiner Sicht zwischen Fachleuten unumstritten, und deswegen bin ich dagegen, dass wir das tabuisieren.
Bei der Analyse der Pisa-Ergebnisse war unangenehm aufgefallen, dass die Unterschiede zwischen guten und schwachen Leistungen in Deutschland besonders groß sind. Es läge also durchaus nahe, über das dreigliedrige Schulsystem nachzudenken - der politische Wille dazu fehlt allerdings in allen Parteien. Eine Jahrzehnte währende, ideologisch überfrachtete Auseinandersetzung um die Integrierte Gesamtschule hat ihre Spuren hinterlassen. In Ostdeutschland kommt die unangenehme Erinnerung an die Einheitsschule der DDR hinzu.
Es ist offensichtlich nicht die Zeit für Strukturreformen. Stattdessen stehen Qualitätsverbesserungen in den real existierenden Schulen auf der Tagesordnung. Beispiel Ganztagsschule: Das pädagogische Angebot auf den Nachmittag ausdehnen, mit zusätzlichen Angeboten auch die soziale Dimension des schulischen Lernens stärken und obendrein bei berufstätigen Eltern familienpolitisch Punkte sammeln – es gibt gute Gründe für die Kultusminister, auf dieses Pferd zu setzen. Experten wie Klaus-Jürgen Tillmann mahnen allerdings, dass mehr Unterrichtszeit noch lange keine verbesserte Schulqualität bedeutet:
Wenn man die Grundschulen generell zu Ganztagsschulen weiterentwickeln will, was in Nordrhein-Westfalen politische Absichtserklärung ist, und wenn man auch ein Stück mehr Unterrichtszeit, mehr Lernzeit haben will, wenn man also nicht nur nachmittägliche Betreuung machen will, dann muss man mit 30 – 40 Prozent mehr Lehrerkosten rechnen. (...) So eine Vorstellung, das würde alles mit einer Nullsumme schon hinkommen, wenn man die Kinderhorte reduziert und die Kräfte aus den Kinderhorten dann nachmittags in die Schule packt, ohne dass da zusätzliche Qualifizierungsprozesse stattfinden, das halte ich für Symbolpolitik.
Die nordrhein-westfälische Kultusministerin Gabriele Behler hält diesen Bedenken entgegen, dass durch die Einbindung von Musikschulen und Sportvereinen in das pädagogische Angebot von Schulen zusätzliche Synergieeffekte entstünden. Sie hält trotz der schwierigen Haushaltssituation daran fest, dass bis zum Jahr 2007 in Nordrhein-Westfalen zwei Drittel aller Grundschulen ein Ganztagsangebot bereit halten.
Besuch in der Fridtjof-Nansen-Grundschule in Hannover. Hier treffen Schüler aus 25 Nationen aufeinander, fast zwei Drittel der Kinder sind ausländischer Herkunft. Die schwierigen Arbeitsbedingungen haben Lehrer und Schulleitung schon lange vor der Pisa-Studie gezwungen, unkonventionelle Wege zu gehen. Ein Schulprogramm wurde entwickelt - es gibt Lehrern wie Schülern eine Orientierung über ihre gemeinsamen Ziele. Das Thema Gesundheit spielt zum Beispiel eine wichtige Rolle - im Sportunterricht, beim gemeinsamen Klassenfrühstück, bei der Auswahl des Schulmobiliars. Die Schule sucht Alternativen zum stundenlangen Sitzen, statt 45-Minuten-Stunden und hektischen 5-Minuten-Pausen teilt sich der Vormittag in längere Lern- und Entspannungsphasen. An einer Kletterwand lernen die Schüler, ihre körperlichen Fähigkeiten besser einzusetzen und Ängste zu überwinden. All diese Ideen gehören nicht zu einem abstrakten Lehrplan, sondern wurden von den Lehrern für die Kinder ihrer Schule entwickelt. Dazu gehört auch, dass viele Kinder, vor allem ausländischer Herkunft, schon lange vor der Einschulung den ersten Unterricht bekommen.
Im Sprachkurs: Und was braucht man noch, wenn man im Sand spielt? - Ein Eimer. - Ein Eimer. Wo ist der Eimer? Da ist der Eimer. Sagst du den Satz auch dazu, Elisabeth? - Da ist der Eimer. - Super. Und was kann man noch gebrauchen?...
Für Elisabeth und ihre zukünftigen Mitschüler dauert es keine zwei Monate mehr bis zum ersten Schultag – aber Deutsch ist für sie noch eine fremde Sprache. Die stockenden Sätze, die leisen Stimmen – sie sind symptomatisch für Tausende von Migrantenkindern in Deutschland, die schon beim Start ins Schulleben mit einem kaum aufholbaren Rückstand ins Rennen gehen. Hermann Städtler, Leiter der Fridtjof-Nansen-Grundschule.
Wir haben es mit Kindern zu tun oft bei uns an unserer Schule, die keine Sprache richtig können. Sie können weder ihre Muttersprache und erst recht nicht die deutsche Sprache, die Unterrichtssprache ist. Von da her müssen wir an diesem Punkt ansetzen und mit den Kindern Alphabetisierungskurse machen. Die Kinder müssen eine Sprache haben, in der sie ihre Gefühle und Empfindungen verarbeiten können. Und das kann man nur, wenn man das aussprechen kann. Wenn Kinder diese Alphabetisierung in keiner Sprache erfahren haben, werden sie Deutsch als Zweitsprache überhaupt nicht lernen können. Das erfahren wir hier immer wieder.
Es ist kaum zu verstehen, dass sich viele Bundesländer erst jetzt, unter den Auswirkungen des Pisa-Schocks, darauf besonnen haben, mit einer systematischer Sprachförderung für Vorschulkinder zu beginnen. Die Fridtjof-Nansen-Schule ist in dieser Hinsicht ihrer Zeit voraus. Und das Beispiel dieser Schule zeigt noch etwas anderes: Es geht um die von vielen Bildungspolitikern beschworene Verbesserung der Unterrichtsqualität.
Man kann sich ja immer schnell darauf einigen, auf die Schulbürokratie zu schimpfen. Ich glaub, dass es an dieser Stelle mindestens so wichtig ist, sich mal eine gewisse Selbstverständlichkeit von Lehrerarbeit anzuschauen und zu gucken, wie man die durchbrechen kann. Nämlich die Selbstverständlichkeit, dass die Unterrichtsarbeit des einzelnen Lehrers sein Intimbereich ist. Also jeder unterrichtet, wie er es oder wie sie es für richtig hält - man öffnet dieses allenfalls dem Kollegen oder der Kollegin, mit dem man ein persönliches Vertrauensverhältnis hat, wo man sich auch mal eine Anregung gibt. Und jeder Versuch eines Lehrers, mal in den Unterricht des Nachbarn hereinzuschauen, (...) gilt als unfein. Also dieser Unterricht in Einsamkeit und Freiheit, der von vielen Lehrern und Lehrerinnen geschützt wird, weil man sich auf diese Art und Weise auch vor Kritik schützen kann, der scheint mir ein zentrales Problem zu sein, weil dann natürlich auch die Frage, wie kann man das denn entwickeln, sozusagen nicht zum Gegenstand von Diskurs gemacht werden kann.
Den Unterricht öffnen, Methoden verbessern, gemeinsame Strategien entwickeln, die von allen Lehrern einer Schule getragen werden - so etwas liest sich gut in den Maßnahmenkatalogen von Kultusministerien. Aber verordnen kann eine Schulverwaltung das nicht. Es hängt von jeder Schule selbst ab, wie zielstrebig sie einen solchen Prozess vorantreibt. Ob man es Lernklima nennt oder Unterrichtskultur – was den Kultusministern als Idealvorstellung vorschwebt, ist ein hartes Stück Arbeit für die Beteiligten. Nur wenn sich Lehrer gemeinsam mit Schülern und Eltern auf eine Basis verständigen – ein Programm, an dem sich alle orientieren – kann es gelingen, mehr Verbindlichkeit im Umgang miteinander herzustellen, glaubt Hermann Städtler:
Sie können relativ wenig machen, wenn sie kein Schulprogramm haben. Wir haben ein Schulprogramm, das ganz genau ausdifferenziert ist. Jeder weiß um seine Aufgabe in diesem Schulprogramm. Und wir haben uns schon längst an Formen der Kontrolle gewöhnt. Wir sagen dazu "Selbstvergewisserung". Wir bauen unsere Formen der Selbstvergewisserung immer wieder ein in eine Zeitleiste, um zu wissen, wo wir stehen. Wenn man nun ein Schulprogramm hat, nach dem man vorgeht, wird eben deutlich, wie weit man noch in dem Programm mitläuft oder nicht. Und wenn die Abweichung zu groß wird und die Bereitschaft nicht da ist von Seiten des Lehrers, in diesem Programm konsequent mitzuarbeiten, was spricht dagegen, dieser Lehrkraft nahezulegen, die Schule zu wechseln. (...) Es gibt regelmäßige Personalgespräche, (...) in denen frage ich nach: Wie sind Sie mit Ihrer Arbeit zufrieden? Deckt sich Ihr Anspruchsniveau mit der Realität? Wo brauchen Sie Hilfe? Welche Fortbildungen haben Sie besucht? Wo liegt im Moment Ihr pädagogisches Steckenpferd? Gibt es besonders schwierige Schüler in Ihrer Klasse, die nicht mehr ausreichend gefördert werden können? Und über diese Gespräche, diese Personalentwicklungsgespräche kann man einen hohen Standard in der Schule sichern.
Personalentwicklung, für moderne Unternehmen eine Selbstverständlichkeit, ist in vielen Schulen bis heute ein Fremdwort. Und das, obwohl das Personal - auch in finanzieller Hinsicht - die bei weitem wertvollste Ressource des Bildungssystems ist.
Jetzt sind Politiker gefordert, die es verstehen, Menschen in Bewegung zu setzen. Zusätzliches Geld wird allen Rufen zum Trotz in den wenigsten Bundesländern fließen. Im Gegenteil: Nordrhein-Westfalen beispielsweise muss im nächsten Haushalt 1,4 Milliarden Euro einsparen, um überhaupt die verfassungsmäßigen Vorgaben einzuhalten. Da wird auch die Bildungsministerin darum kämpfen müssen, zumindest von Abstrichen verschont zu bleiben. In Niedersachsen beträgt das erwartete Defizit für den aktuellen Doppelhaushalt bereits jetzt eine Milliarde Euro.
Eine schwierige Ausgangslage für die Reform des Schulunterrichtes in Deutschland. Und selbst der größte Eifer ändert nichts daran, dass eine derart komplexe Angelegenheit wie die Schule viel Zeit braucht, um Schüler auf breiter Basis zu besseren Leistungen zu verhelfen. Klaus-Jürgen Tillmann macht eine ernüchternde Rechnung auf.
Erhöhung von Stundenzahlen, andere Didaktik, vielleicht frühere Einschulung. Wenn das im Laufe des Jahres 2003 erstmals greifen soll, dann ist das bei Sechs- und Siebenjährigen. Bis die fünfzehn sind, vergehen weitere acht Jahre. Das heißt, die könnten dann bei einer Pisa-Studie im Jahre 2010 erstmals bessere Ergebnisse liefern.
Dennoch haben die zuständigen Ministerinnen und Minister entschieden, ab sofort regelmäßig Bilanzen ihrer Arbeit auf den Tisch zu legen. Bei der Kultusministerkonferenz im Mai wurden bundesweite Vergleichstests und die Herausgabe eines jährlichen Bildungsberichts beschlossen. Und das Thema Pisa ist ja auch noch nicht erledigt.
In der kommenden Woche werden weitere Ergebnisse veröffentlicht: Dann steht Pisa-E auf der Tagesordnung – der schon seit Monaten mit Spannung erwartete Vergleich der Bundesländer untereinander. Wie schon im Dezember hat die zwischen Pisa-Forschern und Kultusministerien vereinbarte Geheimhaltung nicht funktioniert. Inzwischen ist bekannt, dass Bayern, dessen Schulpolitik von strenger Auslese und hohen Leistungsanforderungen geprägt ist, beim Pisa-Vergleich an der Spitze steht, gefolgt von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Am unteren Ende stehen Sachsen-Anhalt, das Saarland und Bremen.
Gerade im Hinblick auf die Bundestagswahl stellt sich jetzt die Frage, ob die Länder, die seit einem halben Jahr in der Kultusministerkonferenz eine bemerkenswerte Entschlossenheit an den Tag legen, sich wieder in einen kleinkarierten Streit verwickeln. Glaubt man den Willensbekundungen aus Stuttgart, Düsseldorf oder Magdeburg, soll das nicht passieren. Annette Schavan, Kultusministerin in Baden-Württemberg, ist optimistisch, dass die in der Krise gewachsene Einigkeit auch in Zukunft Bestand haben wird.
Denn das ist eine wichtige Aufgabe der Kultusministerkonferenz, auch gemeinsam Verantwortung für die Modernisierung des Bildungswesens in Deutschland zu übernehmen. Die Kultusministerkonferenz ist immer dann stark kritisiert worden, wenn sie sich nur auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner einigt und im übrigen jeder gegen jeden arbeitet. Es braucht die gemeinsame Verantwortung. (...) Und deshalb erwarte ich eben beides: Gemeinsamkeit, gemeinsame Positionen, wenn's um die Bildung in Deutschland geht, und natürlich - wir haben hier mit Politik zu tun - auch politische Debatte im Wettbewerb um die Wege, wie wir zu den gemeinsam vereinbarten Zielen kommen. Aber ich glaube, niemand muss erwarten, dass wir jetzt kindisch übereinander herfallen.
Auf den ersten Blick sehen die Ergebnisse von Pisa-E aus wie ein Punktsieg für die konservative Bildungspolitik. Aber wer immer etwas zu dem Thema zu sagen hat, tut gut daran, wenigstens die Veröffentlichung der kompletten Untersuchung abzuwarten, bevor er zu weiteren Reformdebatten aufbricht oder in den Wahlkampf zieht. Und im Hinblick auf die dürftigen Ergebnisse beim internationalen Vergleich wird sich der Stolz der nationalen Testsieger wohl ohnehin in Grenzen halten.
Link: DeutschlandRadio Extra zu PISA
Link: (Die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan mit einem Schüler in Stuttgart (Foto: AP)==>/ramgen/hintergrund/.ram)