"Wir haben hier einen Patienten, man sieht hier wirklich schon ab der 19 Schwangerschaftswoche sehr schön die Herzstruktur, man sieht Brust, Brustwand, hier ist die rechte Herzkammer, hier ist der rechte Vorhof und die Lungenschlagader..."
Viet Rasek vom Herzzentrum der Universität Leipzig blickt am Bildschirm auf eine spezielle Ultraschallaufnahme eines Ungeborenen: auf eine so genannte fetale Echokardiografie. Sie gehört nicht zu den Standarduntersuchungen während der Schwangerschaft. Doch damit lässt sich seit gut zwei Jahren das Herz des Fötus dreidimensional darstellen und unmittelbar bei seiner Pumparbeit beobachten.
"Wenn wir sehen, dass in der 20. Woche alles normal ist, dann ist zu 99 Prozent sicher, dass nach der Geburt auch alles in Ordnung ist."
Doch bei sieben von 1000 Kindern, die geboren werden, ist nicht alles in Ordnung. Zu den häufigsten angeborenen Herzfehlern gehört die nicht korrekte Trennung von linkem und rechtem Vorhof, eine verengte Aortenklappe oder eine falsch angeschlossene Hauptschlagader. In vielen Fällen muss operiert oder mit einem Katheter behandelt werden, damit die Kinder langfristig überleben können. Dabei gilt: Je früher der Eingriff, desto besser sind die Ergebnisse. Bei Operationen kurz nach der Geburt setzt Martin Kostelka, Kinderherzchirurg am Herzzentrum Leipzig auf miniaturisierte Herzlungenmaschinen mit kleinem Volumen.
"Wir sind jetzt schon bei 200, was sehr wenig ist. Manche Zentren operieren kleine 3-Kilogramm-Kinder zwischen 400 bis 500 und unser nächster Schritt wird 100 weniger, ich bekomme das Gerät in einer Woche - nur 100 Milliliter. "
Auf diese Weise wird der kleine Körper des Neugeborenen deutlich weniger belastet. Angeborene Herzfehler können jedoch nicht nur sehr früh nach der Geburt operiert, sondern mittlerweile auch schon im Mutterleib behandelt werden.
"Es gibt die ersten Versuche bei einer verengten Aortenklappe, über die Mutter, das heißt von außen, durch den Bauch in die Gebärmutter, und dann direkt in das Herz des Fötus einen kleinen Ballon einzuführen, um die Verengung sozusagen zu sprengen - andernfalls würde sich die linke Herzkammer des Fötus durch die mangelnde Blutzufuhr nicht richtig entwickeln."
Der Eingriff am Ungeborenen, den Professor Jan Marek vom Great Ormond Hospital in London beschreibt, ist noch im experimentellen Stadium. Die bislang umfangreichste Studie dazu stammt aus Boston. Dort wurden insgesamt 46 Föten behandelt:
"Die Ergebnisse dieser Therapie sind noch nicht ganz klar. Wir wissen noch nicht, bei welchen Patienten das hilfreich sein wird und bei welchen nicht, aber es ist sicherlich ein Weg, der viel versprechend und zukunftsweisend ist."
Meint Jan Janousek, Direktor der Kinderkardiologie am Herzzentrum Leipzig. Und verweist darauf, das der Eingriff für Mutter und Kind riskant ist- in Boston überlebten zwei Föten nicht. Das was pränatal heute aber schon Standard ist und das mit zunehmendem Erfolg, ist die Behandlung von Herzrhythmusstörungen: unbehandelt können sie bereits im Mutterleib zum Herzversagen führen. Am erfolgreichsten ist die medikamentöse Therapie eines schnellen Herzschlages- und schnell heißt weit über 200 Schläge pro Minute.
"Die Medikamente werden entweder der Mutter verabreicht, also der Mutter über die Plazenta in die Zirkulation des Kindes, und wenn das nicht reicht , dann kann das Medikament direkt in die Nabelschnurvene des Kindes gespritzt werden. Den schnellen Herzschlag können wir zum normalen konvertieren und hier ist die Erfolgsrate bei 80 bis 90 Prozent. "
Schwieriger ist noch immer ein verlangsamter Herzschlag. Doch auch hier greift man mittlerweile pränatal ein, gibt der Mutter Medikamente, die zuerst mal den Herzschlag des Ungeborenen beschleunigen und außerdem die Immunkrankheit der Mutter beeinflussen, die eigentlich verantwortlich ist für den zu langsamen Herzschlag des Kindes. Die hoch dosierte Behandlung ist nicht ohne Nebenwirkungen für Mutter und Kind. Aber: Ohne Behandlung wäre die Gefahr, dass ein Kind tot zur Welt kommt, einfach zu groß.
Viet Rasek vom Herzzentrum der Universität Leipzig blickt am Bildschirm auf eine spezielle Ultraschallaufnahme eines Ungeborenen: auf eine so genannte fetale Echokardiografie. Sie gehört nicht zu den Standarduntersuchungen während der Schwangerschaft. Doch damit lässt sich seit gut zwei Jahren das Herz des Fötus dreidimensional darstellen und unmittelbar bei seiner Pumparbeit beobachten.
"Wenn wir sehen, dass in der 20. Woche alles normal ist, dann ist zu 99 Prozent sicher, dass nach der Geburt auch alles in Ordnung ist."
Doch bei sieben von 1000 Kindern, die geboren werden, ist nicht alles in Ordnung. Zu den häufigsten angeborenen Herzfehlern gehört die nicht korrekte Trennung von linkem und rechtem Vorhof, eine verengte Aortenklappe oder eine falsch angeschlossene Hauptschlagader. In vielen Fällen muss operiert oder mit einem Katheter behandelt werden, damit die Kinder langfristig überleben können. Dabei gilt: Je früher der Eingriff, desto besser sind die Ergebnisse. Bei Operationen kurz nach der Geburt setzt Martin Kostelka, Kinderherzchirurg am Herzzentrum Leipzig auf miniaturisierte Herzlungenmaschinen mit kleinem Volumen.
"Wir sind jetzt schon bei 200, was sehr wenig ist. Manche Zentren operieren kleine 3-Kilogramm-Kinder zwischen 400 bis 500 und unser nächster Schritt wird 100 weniger, ich bekomme das Gerät in einer Woche - nur 100 Milliliter. "
Auf diese Weise wird der kleine Körper des Neugeborenen deutlich weniger belastet. Angeborene Herzfehler können jedoch nicht nur sehr früh nach der Geburt operiert, sondern mittlerweile auch schon im Mutterleib behandelt werden.
"Es gibt die ersten Versuche bei einer verengten Aortenklappe, über die Mutter, das heißt von außen, durch den Bauch in die Gebärmutter, und dann direkt in das Herz des Fötus einen kleinen Ballon einzuführen, um die Verengung sozusagen zu sprengen - andernfalls würde sich die linke Herzkammer des Fötus durch die mangelnde Blutzufuhr nicht richtig entwickeln."
Der Eingriff am Ungeborenen, den Professor Jan Marek vom Great Ormond Hospital in London beschreibt, ist noch im experimentellen Stadium. Die bislang umfangreichste Studie dazu stammt aus Boston. Dort wurden insgesamt 46 Föten behandelt:
"Die Ergebnisse dieser Therapie sind noch nicht ganz klar. Wir wissen noch nicht, bei welchen Patienten das hilfreich sein wird und bei welchen nicht, aber es ist sicherlich ein Weg, der viel versprechend und zukunftsweisend ist."
Meint Jan Janousek, Direktor der Kinderkardiologie am Herzzentrum Leipzig. Und verweist darauf, das der Eingriff für Mutter und Kind riskant ist- in Boston überlebten zwei Föten nicht. Das was pränatal heute aber schon Standard ist und das mit zunehmendem Erfolg, ist die Behandlung von Herzrhythmusstörungen: unbehandelt können sie bereits im Mutterleib zum Herzversagen führen. Am erfolgreichsten ist die medikamentöse Therapie eines schnellen Herzschlages- und schnell heißt weit über 200 Schläge pro Minute.
"Die Medikamente werden entweder der Mutter verabreicht, also der Mutter über die Plazenta in die Zirkulation des Kindes, und wenn das nicht reicht , dann kann das Medikament direkt in die Nabelschnurvene des Kindes gespritzt werden. Den schnellen Herzschlag können wir zum normalen konvertieren und hier ist die Erfolgsrate bei 80 bis 90 Prozent. "
Schwieriger ist noch immer ein verlangsamter Herzschlag. Doch auch hier greift man mittlerweile pränatal ein, gibt der Mutter Medikamente, die zuerst mal den Herzschlag des Ungeborenen beschleunigen und außerdem die Immunkrankheit der Mutter beeinflussen, die eigentlich verantwortlich ist für den zu langsamen Herzschlag des Kindes. Die hoch dosierte Behandlung ist nicht ohne Nebenwirkungen für Mutter und Kind. Aber: Ohne Behandlung wäre die Gefahr, dass ein Kind tot zur Welt kommt, einfach zu groß.