Bis heute sind die mysteriösen Umstände, unter denen Muammar al Gaddafi im Oktober 2011 ums Leben kam, nicht geklärt. Das einzige was existiert ist ein verwackeltes Handy-Video:
Es zeigt den libyschen Despot noch lebend, aber verwundet, wie Rebellen ihn von einem Pritschenwagen zerren. Ein Mann hält ihm eine Pistole an den Kopf. Gaddafi war aus einem Abwasserrohr gezogen worden, in dem er sich versteckt hatte. Nach einem NATO-Luftangriff auf einen Konvoi, mit dem der 69-Jährige aus seiner Heimatstadt Sirte fliehen wollte. Was nach den Videoaufzeichnungen passierte, wird wohl im Dunkel der Geschichte bleiben.
Die Rebellen, die Gaddafi nach Misrata bringen sollten, seien in ein Gefecht geraten. Dabei habe er sich die schweren Schussverletzungen zugezogen, hieß es seitens der libyschen Übergangsregierung. Gestorben sei er später in einem Krankenhaus. In Windeseile verbreitete sich damals die Nachricht vom Tod Gaddafis. Sie löste bei vielen Libyern spontane Freude aus.
Auf dem Märtyrerplatz in Tripolis, der bis zum Fall der Hauptstadt noch grüner Platz hieß und dem libyschen Regime für Propagandaaufmärsche diente, feierten Tausende Menschen bis spät in die Nacht den Tod des verhassten Despoten. In Libyen habe eine neue Ära begonnen, ließ der Chef der Übergangsregierung seine Landsleute wissen. Libyen ist jetzt frei, so Mahmout Jibril:
"Es ist die Zeit, ein neues Libyen aufzubauen, mit einer neuen Wirtschaft, mit neuem Bildungssystem und Gesundheitswesen, mit einem neuen Blick in die Zukunft eines geeinten Volkes."
Die neue Übergangsregierung unter Ministerpräsident Abdurahim el Keib nimmt den Neuaufbau des Landes in Angriff. Es soll ein moderner Staat entstehen, mit einer Verfassung und demokratischen Strukturen. Trotz größter Sicherheitsprobleme gelingt es im Juli dieses Jahres die erste freie Wahl seit 46 Jahren abzuhalten. Ein Nationalkongress mit 200 Abgeordneten wird bestimmt. Für viele Libyer das erste Mal in ihrem Leben, dass sie wählen durften:
"Es ist der beste Tag meines Lebens. Gott sei gepriesen. Meinen blauen Finger werde ich fotografieren um ihn meinen Kindern und Enkelkindern zu zeigen, sagt eine alte Frau, die aus der Wahlkabine kam. Als unter König Idris gewählt wurde habe ich das als kleines Mädchen erlebt, dass ich am Ende meines Lebens noch selbst wählen darf. Einfach großartig."
Obwohl die Wahl ein voller Erfolg war, geht der weitere politische Prozess nur schleppend voran. Bislang konnten sich die 200 Volksvertreter nicht auf die Besetzung einer Verfassungskommission einigen. Auch scheiterte der erste Versuch, eine neue Übergangsregierung aufzustellen. Die Sicherheit in Libyen ist nach wie vor fragil.
Polizei und Armee waren beispielweise nicht in der Lage, am 11. September einen Terrorangriff auf das amerikanische Konsulat in Bengasi zu verhindern. Und auch die Entwaffnung von rund 30 Milizen, die sich bislang weigern, ihre regionalen Machtansprüche aufzugeben, geht nur schleppend voran.
Trotz des Todes von Ex-Machthaber Gaddafi vor genau einem Jahr ist die Vergangenheit noch lange nicht aufgearbeitet. Die Prozesse gegen Seif al Islam, dem zweitältesten Sohn Gaddafis und den ehemaligen Geheimdienstchef Libyens Senussi stehen noch aus. Beide sind in Sintan in Haft und warten darauf auf ihre Verfahren.
Es zeigt den libyschen Despot noch lebend, aber verwundet, wie Rebellen ihn von einem Pritschenwagen zerren. Ein Mann hält ihm eine Pistole an den Kopf. Gaddafi war aus einem Abwasserrohr gezogen worden, in dem er sich versteckt hatte. Nach einem NATO-Luftangriff auf einen Konvoi, mit dem der 69-Jährige aus seiner Heimatstadt Sirte fliehen wollte. Was nach den Videoaufzeichnungen passierte, wird wohl im Dunkel der Geschichte bleiben.
Die Rebellen, die Gaddafi nach Misrata bringen sollten, seien in ein Gefecht geraten. Dabei habe er sich die schweren Schussverletzungen zugezogen, hieß es seitens der libyschen Übergangsregierung. Gestorben sei er später in einem Krankenhaus. In Windeseile verbreitete sich damals die Nachricht vom Tod Gaddafis. Sie löste bei vielen Libyern spontane Freude aus.
Auf dem Märtyrerplatz in Tripolis, der bis zum Fall der Hauptstadt noch grüner Platz hieß und dem libyschen Regime für Propagandaaufmärsche diente, feierten Tausende Menschen bis spät in die Nacht den Tod des verhassten Despoten. In Libyen habe eine neue Ära begonnen, ließ der Chef der Übergangsregierung seine Landsleute wissen. Libyen ist jetzt frei, so Mahmout Jibril:
"Es ist die Zeit, ein neues Libyen aufzubauen, mit einer neuen Wirtschaft, mit neuem Bildungssystem und Gesundheitswesen, mit einem neuen Blick in die Zukunft eines geeinten Volkes."
Die neue Übergangsregierung unter Ministerpräsident Abdurahim el Keib nimmt den Neuaufbau des Landes in Angriff. Es soll ein moderner Staat entstehen, mit einer Verfassung und demokratischen Strukturen. Trotz größter Sicherheitsprobleme gelingt es im Juli dieses Jahres die erste freie Wahl seit 46 Jahren abzuhalten. Ein Nationalkongress mit 200 Abgeordneten wird bestimmt. Für viele Libyer das erste Mal in ihrem Leben, dass sie wählen durften:
"Es ist der beste Tag meines Lebens. Gott sei gepriesen. Meinen blauen Finger werde ich fotografieren um ihn meinen Kindern und Enkelkindern zu zeigen, sagt eine alte Frau, die aus der Wahlkabine kam. Als unter König Idris gewählt wurde habe ich das als kleines Mädchen erlebt, dass ich am Ende meines Lebens noch selbst wählen darf. Einfach großartig."
Obwohl die Wahl ein voller Erfolg war, geht der weitere politische Prozess nur schleppend voran. Bislang konnten sich die 200 Volksvertreter nicht auf die Besetzung einer Verfassungskommission einigen. Auch scheiterte der erste Versuch, eine neue Übergangsregierung aufzustellen. Die Sicherheit in Libyen ist nach wie vor fragil.
Polizei und Armee waren beispielweise nicht in der Lage, am 11. September einen Terrorangriff auf das amerikanische Konsulat in Bengasi zu verhindern. Und auch die Entwaffnung von rund 30 Milizen, die sich bislang weigern, ihre regionalen Machtansprüche aufzugeben, geht nur schleppend voran.
Trotz des Todes von Ex-Machthaber Gaddafi vor genau einem Jahr ist die Vergangenheit noch lange nicht aufgearbeitet. Die Prozesse gegen Seif al Islam, dem zweitältesten Sohn Gaddafis und den ehemaligen Geheimdienstchef Libyens Senussi stehen noch aus. Beide sind in Sintan in Haft und warten darauf auf ihre Verfahren.