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Ein Riese wird wärmer

Könnten wir zum Kern der Erde graben, würden wir feststellen, dass die Temperatur mit zunehmender Tiefe ansteigt. Das Kerninnere könnte so heiß sein, wie die mittlere Photosphäre der Sonne - d.h. über 5000 Grad.

Damond Benningfield |
    Die meiste Wärme im Kern wird durch den Zerfall radioaktiver Elemente - wie z.B. Uran – erzeugt. Ein Teil blieb aus der Zeit der Entstehung unseres Planeten zurück. Besonders die Schwerkraft quetschte den Erdkern so sehr zusammen, dass er sich erhitzte.

    Die Kerne der Riesenplaneten sind sogar noch heißer als der Erdkern, weil sie mehr Masse und dadurch eine größere Schwerkraft haben. Dafür ist Saturn ein Beispiel – der zweitgrößte und zweitschwerste Planet des Sonnensystems. Heute Nacht besucht der Mond Saturn, von dem er um 21 Uhr nur gut vier Winkelgrad getrennt ist.

    Im Kern des Saturn herrscht mehr als die doppelte Temperatur der Sonnenphotosphäre. Der Ringplanet ist sogar so heiß, dass er mehr Energie ins All abstrahlt als er von der Sonne erhält. Dadurch schafft er den größten Teil seiner Wetterbedingungen selbst.

    Der Antrieb des Erdenwetters ist die Sonne. Saturn ist aber so weit von der Sonne entfernt, dass eine bestimmte Oberflächenregion nur etwa ein Prozent der Energie erhält, wie die gleichgroße Region auf der Erde. Es ist die Wärme im Innern des Ringplaneten, die gewaltige Stürme und andere Geschehen in der Atmosphäre auslöst.