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Ein Stern unter Sternen

Zwei der hellsten Sterne in unserer Milchstraßenregion schmücken jetzt den Nachthimmel. Sie markieren entgegengesetzte Ecken im Sternbild Orion: der rote Beteigeuze die linke obere und der blau-weiße Rigel die rechte untere Ecke. Beteigeuze ist mehr als zehntausend Mal heller als unsere Sonne. Rigel übertrifft sogar das noch.

Damond Benningfield |
    Und doch sind beide Sterne blass im Vergleich zu einem Stern, der nahe am Milchstraßenzentrum wohnt. Bekannt ist er als "Pistolenstern", weil er von einer pistolenförmigen Gaswolke umgeben ist. Dieser Stern wird auf etwa 10 Millionen Mal heller als die Sonne eingeschätzt. In nur einer Minute erzeugt er soviel Energie wie unsere Sonne in 10 Jahren. Er ist der leuchtkräftigste bisher entdeckte Stern.

    Wahrscheinlich hat dieser Stern nur noch einen Bruchteil seiner ursprünglichen Größe und Helligkeit. Bei seiner Geburt vor ein bis drei Millionen Jahren könnte er die 200fache Sonnenmasse gehabt haben. Ein solches Gewicht hatten Forscher nicht für möglich gehalten.

    Einen großen Teil seiner eigenen Materie schießt der Pistolenstern in den Weltraum. In den vergangenen 6000 Jahren hat er zweimal genügend Materie weggeschleudert, dass 10 sonnenähnliche Sterne hätten entstehen können. Genau dadurch ist die Wolke um den Stern entstanden. In etwa einer Million Jahre wird er sich als Supernova selbst zerfetzen.

    Der Stern versteckt sich hinter den Staubwolken, die unseren Blick zum Milchstraßenzentrum versperren. Nur mit ganz speziellen Instrumenten kann man ihn sehen. Wären die Staubwolken nicht da, könnten wir ihn selbst aus einer Entfernung von 25 000 Lichtjahren noch leicht erkennen.