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Ein Tag – zwei Sonnenauf- und untergänge

Morgen früh erreicht der Planet Merkur seine größte westliche Elongation – also seinen größten Abstand von der Sonne am Morgenhimmel. Aus unseren Breiten können wir den flinken Planeten allerdings jetzt nicht sehen. In der Morgendämmerung hält er sich zu nahe am Horizont auf. Aus südlicheren Breiten – wie z.B. Nordafrika – wird man ihn sehen können. Dabei ist es behilflich, dass er in der Nähe der Venus steht, an die er am 21. Juni bis auf 0,4 Winkelgrad heran rückt.

Damond Benningfield |
    Merkur ist kein besonderer Planet. Der Klumpen aus Gestein und Metallen ist intensivster Strahlung von der Sonne ausgesetzt. Seine schiefe Umlaufbahn und seine relativ langsame Eigenumdrehung verursachen jedoch interessante Effekte.

    In etwa 59 Erdentagen dreht sich Merkur einmal um seine Achse. 176 Erdentage braucht es, damit die Sonne zum selben Punkt am Merkurhimmel zurückkehren kann. Anders ausgedrückt: ein Tag auf dem Merkur dauert 176 Erdentage.

    Merkurs Bahn um die Sonne ist ausgeprägt elliptisch. Je mehr sich der Planet der Sonne nähert, um so schneller zieht er durchs All.

    Die Kombination von dem sehr langen Tag und der wechselnden Geschwindigkeit verursacht faszinierende Effekte aus der Perspektive des Merkur. Manchmal scheint die Sonne still zu stehen oder gar rückwärts zu ziehen. Geschieht das in der Zeit um den Sonnenaufgang, steigt die Sonne über den Horizont, verschwindet dann wieder und geht erneut auf. Genau das kann auch bei Sonnenuntergang geschehen, so dass die Sonne an einem Merkurtag zweimal untergeht.