Archiv


Ein verpasster Stern

Eine gute Stunde vor Mitternacht klettert Jupiter über den Osthorizont. Bis zum Ende des Monats werden Sie den Riesenplaneten immer früher finden können.

Damond Benningfield |
    Jupiter ist der größte Planet im Sonnensystem. Er hat mehr Masse als alle anderen Planeten zusammen. Nur reicht diese nicht aus, dass aus dem Planeten ein Stern hätte werden können.

    Sterne wie unsere Sonne müssen eine bestimmte Masse haben, damit der Fusionsprozess in ihrem Innern ausgelöst werden kann. Erst dann sendet ein Stern Wärme und Licht aus. Hätte Jupiter die 80fache Masse, wäre er ein Stern geworden. Dann hätte er auch die Nächte der Erde schwach beleuchtet und unsere Tage ein wenig heller gemacht. Eigenartig wären dann natürlich für die Erdbewohner die doppelten Sonnenauf- und -untergänge gewesen.

    Doch besaß Jupiter bei seiner Geburt nicht genügend Masse, um ein Stern zu werden. Trotzdem strahlt er fast doppelt soviel Energie aus wie er von der Sonne aufnimmt. Diese Energie entsteht wahrscheinlich sowohl durch seinen Schrumpfungsprozess, der mit der Geburt des Sonnensystems begann, als auch durch radioaktive Zerfallsprozesse.

    Farblich unterscheidet sich der milchig weiße Jupiter von seinem Nachbarplaneten Saturn, der sich in goldenem Licht zeigt. Jupiter finden Sie an der Grenze zwischen Krebs und Löwe – Saturn zwischen Stier und Orion. Anfang nächsten Monats wird der Riesenplanet Jupiter stationär und setzt dann zu seiner Oppositionsschleife an, die ihn wieder zurück in den Krebs ziehen lässt.