Norwegen ist ein Land großer Literatur, von Klassikern wie Henrik Ibsen und Knut Hamsun bis hin zu aktuellen Bestsellerautorinnen und -autoren wie Karl Ove Knausgård, Maja Lunde oder Jo Nesbø. Natürlich geht es viel um Fjorde und Fjell, um die beeindruckende Landschaft und das Alltagsleben in einem Land, das binnen weniger Jahrzehnte von einer armen Agrargesellschaft zu einer der reichsten Nationen der Erde wurde.
Ein Land, in dem 82 Prozent der Bevölkerung mindestens ein Buch pro Jahr kaufen. Für die rund fünfeinhalb Millionen Einwohner gibt es 438 Verlagshäuser und 550 Buchhandlungen. So mag Erik Fosnes Hansens Roman "Ein Hummerleben" in einem norwegischen Gebirgshotel spielen, doch zeigt er vor diesem Hintergrund typische gesellschaftliche Entwicklungen des 20. Jahrhunderts auf. Und Mona Høvring spricht in ihrem Buch "Alles, was helfen könnte" über eine kleine Familie, doch ihre Themen sind universell.
Roy Jacobsens Insel-Saga hingegen spürt dem Leben und Fragen der Schuld und Kollaboration im Nachkriegs-Norwegen nach. Der Blick der norwegischen Autorinnen und Autoren ist ein sehr zeitgenössischer und internationaler - in der öffentlichen "Langen Nacht" im Kölner Theater Comedia.
Livemusik: Trygve Seim & Frode Haltli
Eine Aufnahme vom 11.10.2019, Comedia Theater, Köln.