Eine Deponie hat eine begrenzte Kapazität, und es verbraucht eben Landesfläche, auf der man das Material trocknet und nachher deponiert. Nach 20 Jahren ist die Kapazität erschöpft und man braucht eine neue Lösung. Eine Deponie, das ist ein feuchtes Material, es könnte versickern und in den Boden oder ins Grundwasser kommen. Deshalb versucht man, das Material zu schützen, indem man dadrunter Barrieresysteme baut, also technische Systeme, die es abdichten, und dann ganz oben drüber, über diese Deponie, versucht man, Schutzschichten zu installieren.
Ganz schön aufwändig also, so eine Deponie. Aber es gibt Alternativen! Das Baggergut, das aus norddeutschen Hafenbecken, Flüssen und Kanälen geholt wird, besteht nämlich im Wesentlichen aus dem gleichen Lehm, der zur Ziegelherstellung benutzt wird. Eine Ziegelei aus Hamburg mischte in einer Versuchsanlage einen hohen Anteil Hafenschlick in seine Ziegel, die Bremer Geowissenschaftler verfolgten die Produktion ganz genau. Der Grund: Hafenschlick ist mit Schadstoffen belastet. Die Geologin Tanja Lager:
Eines der größten Probleme ist sicherlich TBT, Tributhylzinn, das hauptsächlich aus den Anti-Fowling-Farben des Schiffs, also Schiffsanstrichfarben kommt. TBT hat eine hormonähnliche Wirkung, mittlerweile gibt es einige Schnecken- und Muschelarten, die halt nicht mehr fähig sind, sich fortzupflanzen. Das ist sicher ein Problempunkt. Und der zweite sind sicherlich auch noch einige Schwermetalle, Arsen ist ein Problem, auch Vanadium kann ein Problem darstellen und andere weitere Schwermetalle auch.
Abluft, die beim Produktionsprozess freigesetzt wurde,und die Wassermassen, die anfielen, bis aus dem Hafenschlick ein völlig trockener Ziegel wurde, mussten gefiltert werden. Das ist nicht billig. Dennoch: Die Ziegelproduktion ist kaum teurer als die Ablagerung des Schlicks auf einer Deponie. Bezieht man gesamtwirtschaftliche Aspekte wie Landschaftsverbrauch durch Deponieren mit ein, verschiebt sich das Verhältnis weiter zugunsten der Ziegelproduktion. Die Ziegelsteine aus Hafenschlick haben die Bremer Geologen harten Tests unterzogen:
Bei der Zusammenstellung dieser Untersuchung haben wir halt überlegt, was einem Ziegel im Laufe seiner Lebensgeschichte passieren kann. Der verlässt die Fabrik, wird irgendwo gelagert, wird eingebaut und danach wird er Bauschutt. Und wir haben uns überlegt, welche Umstände können sich ändern, chemisch und physikalisch, und die dann durchgetestet.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Ziegel aus Hafenschlick weisen nicht mehr Belastungen auf als Vergleichsziegel aus Lehm, die sich das Bremer Geologen-Team im Baumarkt besorgte:
Durch das Brennen wird zum einen das TBT vollständig zerstört, die organischen Ringe werden zerstört und es bleibt im Prinzip nur noch Zinn über, was an sich erstmal nicht schädlich ist. Die meisten Schwermetalle werden durch die hohe Temperatur irreversibel gebunden im Ziegel, also die kommen nicht wieder raus. Und das einzige Problem, das es geben könnte, das sind Arsen und Vanadium, die durch den Brennvorgang eher noch mobiler werden. Das ist aber nicht nur ein Problem beim Hafenschlick, sondern generell bei allen Ziegeln.
Denn es ist ein Irrtum zu glauben, was aus der Natur kommt, ist automatisch ungefährlich: Lehme, die hierzulande für die Ziegelherstellung benutzt werden, enthalten Arsen und Vanadium - sei es als natürlicher Bestandteil oder aufgrund von Umweltsünden, die Jahrhunderte zurückliegen: Damals wurde mit Schwermetallen belasteter Abraum aus dem Bergbau einfach achtlos zur Seite geschüttet. Ziegel sind aber keineswegs die einzige Möglichkeit, Hafenschlick umweltfreundlich zu recyclen. Der Abraum kann durch hohes Erhitzen auch in Granulat verwandelt werden:
Diese Granulate müssen Sie sich vorstellen wie kleine Kügelchen, so im Durchmesser zwei bis vier Zentimeter, wie Hydrokultur. Das Interessante ist also, dass dieses Material sehr leicht ist. Man kann diese Granulate als Schüttgut einsetzen, zum Beispiel um Dämme aufzuschütten, oder als Bestandteil von Beton. Das wird dann Leichtbeton.
Ganz schön aufwändig also, so eine Deponie. Aber es gibt Alternativen! Das Baggergut, das aus norddeutschen Hafenbecken, Flüssen und Kanälen geholt wird, besteht nämlich im Wesentlichen aus dem gleichen Lehm, der zur Ziegelherstellung benutzt wird. Eine Ziegelei aus Hamburg mischte in einer Versuchsanlage einen hohen Anteil Hafenschlick in seine Ziegel, die Bremer Geowissenschaftler verfolgten die Produktion ganz genau. Der Grund: Hafenschlick ist mit Schadstoffen belastet. Die Geologin Tanja Lager:
Eines der größten Probleme ist sicherlich TBT, Tributhylzinn, das hauptsächlich aus den Anti-Fowling-Farben des Schiffs, also Schiffsanstrichfarben kommt. TBT hat eine hormonähnliche Wirkung, mittlerweile gibt es einige Schnecken- und Muschelarten, die halt nicht mehr fähig sind, sich fortzupflanzen. Das ist sicher ein Problempunkt. Und der zweite sind sicherlich auch noch einige Schwermetalle, Arsen ist ein Problem, auch Vanadium kann ein Problem darstellen und andere weitere Schwermetalle auch.
Abluft, die beim Produktionsprozess freigesetzt wurde,und die Wassermassen, die anfielen, bis aus dem Hafenschlick ein völlig trockener Ziegel wurde, mussten gefiltert werden. Das ist nicht billig. Dennoch: Die Ziegelproduktion ist kaum teurer als die Ablagerung des Schlicks auf einer Deponie. Bezieht man gesamtwirtschaftliche Aspekte wie Landschaftsverbrauch durch Deponieren mit ein, verschiebt sich das Verhältnis weiter zugunsten der Ziegelproduktion. Die Ziegelsteine aus Hafenschlick haben die Bremer Geologen harten Tests unterzogen:
Bei der Zusammenstellung dieser Untersuchung haben wir halt überlegt, was einem Ziegel im Laufe seiner Lebensgeschichte passieren kann. Der verlässt die Fabrik, wird irgendwo gelagert, wird eingebaut und danach wird er Bauschutt. Und wir haben uns überlegt, welche Umstände können sich ändern, chemisch und physikalisch, und die dann durchgetestet.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Ziegel aus Hafenschlick weisen nicht mehr Belastungen auf als Vergleichsziegel aus Lehm, die sich das Bremer Geologen-Team im Baumarkt besorgte:
Durch das Brennen wird zum einen das TBT vollständig zerstört, die organischen Ringe werden zerstört und es bleibt im Prinzip nur noch Zinn über, was an sich erstmal nicht schädlich ist. Die meisten Schwermetalle werden durch die hohe Temperatur irreversibel gebunden im Ziegel, also die kommen nicht wieder raus. Und das einzige Problem, das es geben könnte, das sind Arsen und Vanadium, die durch den Brennvorgang eher noch mobiler werden. Das ist aber nicht nur ein Problem beim Hafenschlick, sondern generell bei allen Ziegeln.
Denn es ist ein Irrtum zu glauben, was aus der Natur kommt, ist automatisch ungefährlich: Lehme, die hierzulande für die Ziegelherstellung benutzt werden, enthalten Arsen und Vanadium - sei es als natürlicher Bestandteil oder aufgrund von Umweltsünden, die Jahrhunderte zurückliegen: Damals wurde mit Schwermetallen belasteter Abraum aus dem Bergbau einfach achtlos zur Seite geschüttet. Ziegel sind aber keineswegs die einzige Möglichkeit, Hafenschlick umweltfreundlich zu recyclen. Der Abraum kann durch hohes Erhitzen auch in Granulat verwandelt werden:
Diese Granulate müssen Sie sich vorstellen wie kleine Kügelchen, so im Durchmesser zwei bis vier Zentimeter, wie Hydrokultur. Das Interessante ist also, dass dieses Material sehr leicht ist. Man kann diese Granulate als Schüttgut einsetzen, zum Beispiel um Dämme aufzuschütten, oder als Bestandteil von Beton. Das wird dann Leichtbeton.