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Einzelgänger der deutschen Literatur

Der Schriftsteller Martin Mosebach hat den mit 40.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis in Darmstadt erhalten. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung würdigte Mosebach damit als einen Autor, der stilistische Pracht mit urwüchsiger Erzählfreude verbinde und dabei ein humoristisches Geschichtsbewusstsein beweise. Dies erhebe ihn zu einem Zeitkritiker von unbestechlicher Selbstständigkeit.

28.10.2007
    Mosebach wurde 1951 als Sohn eines Arztes in Frankfurt am Main geboren und lebt dort seit 1980 als freier Schriftsteller. An seinen Werken wurde immer wieder die präzise Form gelobt. Schon sein Romandebüt "Das Bett" erinnerte die Kritiker an Robert Musil und Thomas Mann. Sein jüngstes Werk, "Der Mond und das Mädchen", war in diesem Jahr für den Deutschen Buchpreis nominiert.

    Die Laudatio bei der Verleihung des Büchner-Preises hielt der Islamwissenschaftler Navid Kermani. Er betonte unter anderem, dass Mosebach ein Einzelgänger sei, den nur wenig mit der deutschen Literatur der vergangenen Jahrzehnte zu verbinden scheine. Nicht einmal einer bestimmten Generation würde man Mosebach zuschlagen können, stünde nicht das Geburtsjahr auf den Umschlägen seiner Bücher.

    Für begrenzte Zeit können Sie Auszüge aus der Dankrede Mosebachs, die er am 27. Oktober 2007 im Hessischen Staatstheater Darmstadt hielt, in unserem Audio-On-Demand-Angebot nachhören.