Carmelita Görg geht in einer Männerdomäne ihren Weg: Sie ist die einzige Frau unter den 19 Professoren am Fachbereich Elektrotechnik der Uni Bremen. Wenn es nach ihr ginge, wäre bald jeder sechste Studienplatz in der E-Technik von einer Frau besetzt, doch derzeit ist es nur jeder zwanzigste. Es bleibt also viel zu tun, damit sich etwas ändert. Die 49-jährige Spezialistin für Mobilfunk hat die Ärmel schon mal hoch gekrempelt: Sie vernetzt sich mit anderen Frauen, plant zum Studienbeginn ein Frauenfrühstück und denkt über spezielle Tutorien nach. Mit ihren Aktivitäten will sie Studentinnen Mut machen: Sie stellt Biografien von erfolgreichen Frauen in der IT-Branche vor, die zeigen, dass man sich auch als Frau in technischen Berufen durchsetzen kann. Außerdem pflegt sie Kontakte zur Wirtschaft und organisiert europäische Forschungsprojekte. "Ich habe gesehen, wie sich Mitarbeiter in einem solchen Projekt unglaublich gut entwickelt haben", so Görg. Die ehemalige Informatikerin wurde von ihrem Doktorvater in Aachen aus der freien Wirtschaft zurückgeholt und zur Habilitation ermuntert, erzählt sie: "Ich weiß nicht, ob ich es sonst gemacht hätte." Ihr neuer Platz im Spannungsfeld zwischen Forschung und Lehre, gefällt ihr, auch wenn sie zurzeit noch viel zwischen Bremen und Aachen pendeln muss.
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