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Eishockey
Chance auf einen Boom

Der Sportjounalist Günter Klein sieht eine echte Chance für einen Eishockey-Boom in Deutschland nach der überraschenden Silbermedaille für die deutsche Mannschaft bei den Olympischen Spielen. Die Situation mit anstehenden Playoffs und aktiven Nationalspielern böte eine Chance.

Günter Klein im Gespräch mit Klaas Reese |
    Tor für die Eisbären Berlin gegen die Pinguins aus Bremerhaven
    Tor für die Eisbären Berlin gegen die Pinguins aus Bremerhaven (imago/Tomas Poepperle)
    Im Spiel Berlin - Bremerhaven setzten sich die Gastgeber zum Ende der regulären Saison sicher mit 6:1 durch. Berlin ist damit in der Abschlusstabelle Zweiter und für die Champions Hockey League qualifiziert. Bremerhaven muss sich in den Pre-Playoffs durchsetzen, um im Meisterschafts-Viertelfinale mitspielen zu können.
    Für den Ligabetrieb kommt der unerwartete Erfolg der Nationalmannschaft genau recht. Mit den letzten Spieltagen und den Entscheidungsspielen in den Playoffs erwarten neugewonnene Fans spannende, umkämpfte Spiele.
    Sehr enge Liga
    Günter Klein, Chefreporter Sport des Münchner Merkur und ausgewiesener Eishockey-Fachmann, war vom letzten Spieltag begeistert. Da die DEL so eng sei, habe sich noch viel getan. Auch die Niederlage des Tabellenführers München gegen den schlussendlich Sechsten Iserlohn sei da normal.
    Eine fehlende öffentliche Wahrnehmung des entscheidenden Spieltags sei ein generelles Problem des Eishockeys in der regulären Saison, weil durch das Playoff-System ohnehin noch nichts entschieden sei.
    "Glück für das deutsche Eishockey"
    Den Einsatz vieler Nationalspieler kurz nach dem Olympiaturnier sieht Klein vor allem als Glück für das deutsche Eishockey.
    "Es wird ja immer darüber diskutiert: Kann ein Boom entstehen? Wenn wir die jetzige Zeit mit zwei anderen Phasen vergleichen in denen wir dachten: 'Oh, das ist der Anfang von was Großem', dann stellen wir jetzt fest: Es geht weiter. 1976 war es so: Die deutsche Mannschaft hat völlig überraschend Bronze gewonnen. Aber nach den Olympischen Spielen kam kein Ligabetrieb mehr. Die Liga war bis dahin schon abgeschlossen. (...) Und 2010, Platz vier bei der WM in Deutschland, auch eine verhältnismäßig große Euphorie. Aber danach kam sofort der Sommer, kein Gedanke an Eishockey."
    Chance für einen Boom
    Die Investition der Gelder aus der WM 2010 kritisiert Klein. Nun sei der Verband besser vorbereitet und konzentriere sich auf den Sport. Auch die Unterstützung beim Bau von Eishallen lobt Klein.
    Er sieht eine Chance, die Euphorie des Olympia-Erfolgs auszunutzen. Die Playoffs mit intensivem Eishockey böten die Chance dazu. Eine gewisse Gefahr sieht er in der Weltmeisterschaft im Mai. Da werde wohl nicht das Olympia-Team auf dem Eis stehen, schon jetzt gebe es Verletzungen. Die WM könne also den guten Eindruck etwas gefährden.
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