Die Vorstände der ausgeschlossenen Landesverbände wehren sich gegen den Ausschluss. Nach Auffassung des Berliner Landesvorsitzenden Alexander Kulpok ist er rechtswidrig.
Dies ist der schlimmste Rechtsbruch in der Geschichte des DJV; für Ausschlüsse von Landesverbänden sind Verbandstage zuständig; es gibt zwar auch so eine Eilmöglichkeit nach der Satzung des DJV, nur: Da müsste man dafür eine Begründung haben.
Gründe für den Ausschluss der Landesverbände zu nennen, fällt dem Dachverbands-Sprecher des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) allerdings nicht schwer. Die Berufsorganisation in Berlin und Brandenburg habe es nicht geschafft, die Kritiker in den eigenen Reihen in ihre Arbeit einzubinden, begründet Hendrik Zörner den Beschluss des Bundesvorstandes.
Es wurde sich wirklich nur noch in Gezänk ergangen, insofern haben sich diese Verbände dann nur mit sich selbst beschäftigt. Es ging um - sicherlich auch - Macht, und es wurde keine inhaltliche Arbeit mehr geleistet.
Der verbandsinterne Streit war in Berlin Anfang Juni eskaliert, als die Hauptversammlung Alexander Kulpok bei einer Vorstandswahl im Amt bestätigte. Der Verdacht der Wahlmanipulation kam auf. Guntram Doelfs, Printjournalist und einfaches Verbandsmitglied, erinnert sich an tumultartige Szenen.
Alle mahnenden Stimmen, die versuchten, dann zu sagen: "Lasst uns eine Brücke bauen", wurden einfach niedergebrüllt. Und: Dass es zum Beispiel nicht möglich war, und von vornherein keine Bereitschaft da war, eine Kompromiss-Linie zu finden, fand ich äußerst bedenklich.
Bedenklich stimmte den DJV- Dachverband aber auch die Rolle des stellvertretenden brandenburgischen Landesvorsitzenden Thorsten Witt. Witt steht wegen Kontakten zur rechten Szene in der Kritik und soll mit dem von ihm gegründeten Verein junger Journalisten eine Art Wahltourismus betrieben haben. Offenbar sind in den DJV-Landesverband Berlin Neumitglieder kurz vor der Wahl aus dem Brandenburger Verband übergewechselt, die zu Witts Gruppierung gehörten. Augenscheinlich eben die Personen, die Thorsten Witt vorher in Brandenburg auf den Stellvertreterposten gehievt hatten. Derartige Gepflogenheiten seien mit demokratischen Grundsätzen nicht vereinbar, urteilt DJV-Bundessprecher Hendrik Zörner:
Das ist dann fast schon so 'n bisschen was wie Wahlmanipulation, sodass ein Imageschaden für den gesamten DJV drohte - den galt es abzuwenden!
Alexander Kulpok und sein Brandenburgischer Kollege Bernd Martin nennen die Vorwürfe unhaltbar. Man habe eine Überprüfung der Vorstandswahlen eingeleitet, der Dachverband habe sich aber für das Ergebnis der Überprüfung gar nicht mehr interessiert.
Uns beiden ist gesagt worden: "Ihr beweist Solidarität mit dem DJV/Bund, wenn ihr geschlossen zurücktretet." Das heißt also - in einer Position als Wildwest-Cowboy - da passt mir vielleicht die Nase von Bernd Martin nicht und von Kulpok und dann machen wir 'nen Haken: "Raus!" Es gibt 'ne Satzung, es gibt 'nen Vereinsrecht! Dies ist eine Art des Umgangs, das ist völlig inakzeptabel.
Der DJV Bund hält jedoch an seinem Beschluss fest und hat die Mitglieder in Berlin und Brandenburg aufgefordert, aus ihrem jetzigen Verband auszutreten und Anfang Juli in einen frisch gegründeten, neuen DJV-Landesverband Berlin bzw. Brandenburg einzutreten. Dabei will man streng darauf achten, ausschließlich Journalisten aufzunehmen, heißt es. Was Thomas Franke begrüßt. Bislang habe man in den DJV Berlin zu viele Mitglieder allein wegen ihrer gesellschaftlichen Stellung aufgenommen und nicht wegen ihres Berufes, sagt Franke, der zur internen Opposition im Berliner Landesverband gehört.
Der Journalistenverband gerade hier in Berlin ist die Standesorganisation von Journalisten in der Hauptstadt. Das heißt: Wir haben ein berechtigtes Interesse, hier eine starke Vertretung von Journalisten für Journalisten zu haben. Und in diesem Journalistenverband sind extrem viele Menschen, die keine Journalisten sind.
Die Journalisten in Berlin und Brandenburg hoffen nun, dass nicht Rechtstreitigkeiten die Gründung eines neuen Regionalverbandes verhindern. Angesichts der Krise vieler Medien sei eine Berufsorganisation nötig, die die Interessen ihrer Mitglieder effizient vertritt und ihre gesellschaftliche Position in der Demokratie angemessen repräsentiert.
Dies ist der schlimmste Rechtsbruch in der Geschichte des DJV; für Ausschlüsse von Landesverbänden sind Verbandstage zuständig; es gibt zwar auch so eine Eilmöglichkeit nach der Satzung des DJV, nur: Da müsste man dafür eine Begründung haben.
Gründe für den Ausschluss der Landesverbände zu nennen, fällt dem Dachverbands-Sprecher des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) allerdings nicht schwer. Die Berufsorganisation in Berlin und Brandenburg habe es nicht geschafft, die Kritiker in den eigenen Reihen in ihre Arbeit einzubinden, begründet Hendrik Zörner den Beschluss des Bundesvorstandes.
Es wurde sich wirklich nur noch in Gezänk ergangen, insofern haben sich diese Verbände dann nur mit sich selbst beschäftigt. Es ging um - sicherlich auch - Macht, und es wurde keine inhaltliche Arbeit mehr geleistet.
Der verbandsinterne Streit war in Berlin Anfang Juni eskaliert, als die Hauptversammlung Alexander Kulpok bei einer Vorstandswahl im Amt bestätigte. Der Verdacht der Wahlmanipulation kam auf. Guntram Doelfs, Printjournalist und einfaches Verbandsmitglied, erinnert sich an tumultartige Szenen.
Alle mahnenden Stimmen, die versuchten, dann zu sagen: "Lasst uns eine Brücke bauen", wurden einfach niedergebrüllt. Und: Dass es zum Beispiel nicht möglich war, und von vornherein keine Bereitschaft da war, eine Kompromiss-Linie zu finden, fand ich äußerst bedenklich.
Bedenklich stimmte den DJV- Dachverband aber auch die Rolle des stellvertretenden brandenburgischen Landesvorsitzenden Thorsten Witt. Witt steht wegen Kontakten zur rechten Szene in der Kritik und soll mit dem von ihm gegründeten Verein junger Journalisten eine Art Wahltourismus betrieben haben. Offenbar sind in den DJV-Landesverband Berlin Neumitglieder kurz vor der Wahl aus dem Brandenburger Verband übergewechselt, die zu Witts Gruppierung gehörten. Augenscheinlich eben die Personen, die Thorsten Witt vorher in Brandenburg auf den Stellvertreterposten gehievt hatten. Derartige Gepflogenheiten seien mit demokratischen Grundsätzen nicht vereinbar, urteilt DJV-Bundessprecher Hendrik Zörner:
Das ist dann fast schon so 'n bisschen was wie Wahlmanipulation, sodass ein Imageschaden für den gesamten DJV drohte - den galt es abzuwenden!
Alexander Kulpok und sein Brandenburgischer Kollege Bernd Martin nennen die Vorwürfe unhaltbar. Man habe eine Überprüfung der Vorstandswahlen eingeleitet, der Dachverband habe sich aber für das Ergebnis der Überprüfung gar nicht mehr interessiert.
Uns beiden ist gesagt worden: "Ihr beweist Solidarität mit dem DJV/Bund, wenn ihr geschlossen zurücktretet." Das heißt also - in einer Position als Wildwest-Cowboy - da passt mir vielleicht die Nase von Bernd Martin nicht und von Kulpok und dann machen wir 'nen Haken: "Raus!" Es gibt 'ne Satzung, es gibt 'nen Vereinsrecht! Dies ist eine Art des Umgangs, das ist völlig inakzeptabel.
Der DJV Bund hält jedoch an seinem Beschluss fest und hat die Mitglieder in Berlin und Brandenburg aufgefordert, aus ihrem jetzigen Verband auszutreten und Anfang Juli in einen frisch gegründeten, neuen DJV-Landesverband Berlin bzw. Brandenburg einzutreten. Dabei will man streng darauf achten, ausschließlich Journalisten aufzunehmen, heißt es. Was Thomas Franke begrüßt. Bislang habe man in den DJV Berlin zu viele Mitglieder allein wegen ihrer gesellschaftlichen Stellung aufgenommen und nicht wegen ihres Berufes, sagt Franke, der zur internen Opposition im Berliner Landesverband gehört.
Der Journalistenverband gerade hier in Berlin ist die Standesorganisation von Journalisten in der Hauptstadt. Das heißt: Wir haben ein berechtigtes Interesse, hier eine starke Vertretung von Journalisten für Journalisten zu haben. Und in diesem Journalistenverband sind extrem viele Menschen, die keine Journalisten sind.
Die Journalisten in Berlin und Brandenburg hoffen nun, dass nicht Rechtstreitigkeiten die Gründung eines neuen Regionalverbandes verhindern. Angesichts der Krise vieler Medien sei eine Berufsorganisation nötig, die die Interessen ihrer Mitglieder effizient vertritt und ihre gesellschaftliche Position in der Demokratie angemessen repräsentiert.