Freitag, 17. Mai 2024

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EM-Qualifikation
"Man denkt in den Niederlanden nur an Ballbesitz"

Die Niederlande können in der EM-Qualifikation das EM-Ticket nicht mehr aus eigener Kraft schaffen. Die Elftal ist von der Türkei abhängig. Ex-Bundesligatrainer Huub Stevens übte im Deutschlandfunk Kritik an der Jugendarbeit und am Spielsystem.

Huub Stevens im Gespräch mit Matthias Friebe | 10.10.2015
    Der ehemalige Bundesligatrainer Huub Stevens.
    Der ehemalige Bundesligatrainer Huub Stevens. (imago / Eibner)
    Die schlechte Ausgangslage habe sich die niederländische Nationalmannschaft selbst eingebrockt, sagte Huub Stevens im Deutschlandfunk. Durch die Niederlagen gegen die Türkei und Island sei man selbst in diese Situation geraten.
    Im letzten Gruppenspiel gegen Tschechien sei dennoch eine klare Leistungssteigerung nötig, um zu bestehen. Den 2:1-Sieg am Samstag gegen Kasachstan stufte er als "Pflichtsieg" ein.

    Systemwechsel, Verletzungspech, Mentalitätsprobleme
    Die junge Mannschaft habe nach der gut verlaufenen Weltmeisterschaft 2014 viele Probleme gehabt, sagte der Ex-Trainer von Schalke 04, VfB Stuttgart, des Hamburger SV, Hertha BSC und dem 1. FC Köln. "Die Elftal hat bei der WM ein anderes System gespielt, dass auf Konter ausgerichtet war, mit fünf Verteidigern und mit einem sehr guten Arjen Robben und einem Robin van Persie, die dann die Qualität nach vorne hatten."
    In der Qualifikation hätte die Mannschaft mehr das Spiel machen müssen, dass hätte die jüngeren Spieler überfordert. Hinzu kam das Verletzungspech bei einigen Leistungsträgern, wie Arjen Robben.

    "Du musst den Ball auch erobern"
    Stevens übte im DLF Kritik an der Jugendarbeit und am weit verbreiteten Spielsystem. "Man denkt in den Niederlanden nur an Ballbesitz, aber man muss einen Plan haben, wenn der Gegner den Ball hat." Es fehle an Zweikampfstärke und Mentalität in der niederländischen Mannschaft. "Du musst den Ball erobern und das musst Du als Mannschaft tun."
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 10. April 2016 nachhören.