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Archäologie
Erbgut einer Frau von Steinzeit-Anhänger gewonnen

Forscher haben von einem steinzeitlichen Anhänger das Erbgut seiner früheren Trägerin gewinnen können. Zum ersten Mal konnte damit DNA von einem Gegenstand aus der Steinzeit untersucht werden, ohne diesen Gegenstand zu beschädigen.

    Der durchbohrte steinzeitliche Hirschzahn, von dem das Max-Planck-Institut Erbgut gewinnen konnte.
    Der steinzeitliche Hirschzahn-Anhänger, von dem das Max-Planck-Institut Erbgut gewinnen konnte. (Max Planck Institute for Evoluti / -)
    Der Hirschzahn-Anhänger stammt aus der Denisova-Höhle in Sibirien und wurde vor 19.000 bis 25.000 Jahren hergestellt. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig konnten nach eigenen Angaben das genetische Profil des Hirschs rekonstruieren, von dem der Zahn stammt und zum anderen das einer Frau, die den Anhänger herstellte oder trug. Dazu haben sie eine neue Methode entwickelt, wie sie DNA extrahieren können: Sie wuschen das Artefakt mit bestimmten Chemikalien und zogen das Erbgut dann aus dem Waschwasser.
    Das Max-Planck-Institut spricht von "einer neuen Ära in der Erforschung alter DNA", weil man mit dieser Methode auch sehr alte Gegenstände wie Schmuck oder Werkzeuge direkt mit ihrem Benutzer in Verbindung bringen kann.
    Diese Nachricht wurde am 04.05.2023 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.