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Erfinderwelten

Technik. - Verwegene Bastler, brillante Tüftler, geschäftstüchtige Ingenieure: Reinhard Osteroth beschreibt Erfinder aller Couleur, deren Arbeiten den Lauf der Geschichte verändert haben. Vom Buchdruck bis zum Dieselmotor, von der Glühbirne bis zur elektronischen Rechenmaschine geht der Streifzug durch die Geschichte der Technik.

Von Ralf Krauter | 19.10.2008
    Zugegeben: Die zugrunde liegenden Bestenliste genialer Erfinder von Leonardo da Vinci über James Watt bis zu Konrad Zuse ist weder neu noch originell. Was Osteroths Buch trotzdem lesenswert macht, sind die Geschichten hinter den bahnbrechenden Tüfteleien. Wer hätte gewusst, dass der Gummi-Erfinder Charles Goodyear jahrelang Kautschuk in der Bratpfanne schmolz, bis er endlich die richtige Rezeptur fand - und seine Schulden zurück zahlen konnte? Oder dass sich die Frau des deutschen Chemikers Heinz Haber, berühmt für sein Verfahren zur Stickstoff-Synthese, das Leben nahm, nachdem das Giftgas, das ihr Mann während des 1. Weltkriegs entwickelt hatte, erstmals Tausende gegnerische Soldaten dahin gerafft hatte?

    Das Buch liefert jenen Kontext, der in vergleichbaren Werken gern auf der Strecke bleibt. Es ist voll gepackt mit Informationen und deshalb keine leichte Kost – zumal nur sporadisch einmal Bilder und Grafiken die Seiten auflockern. Fazit: Uneingeschränkt empfehlenswert für alle, die es genau wissen wollen. Dem vom Verlag formulierten Anspruch eines Jugendbuches, wird das Werk wegen seiner inhaltlichen Dichte und kompakten Sprache dagegen kaum gerecht.

    Reinhard Osteroth: Erfinderwelten. Eine kurze Geschichte der Technik
    ISBN 978-3-87134-605-7
    Rowohlt Verlag, 224 Seiten, 16, 90 Euro