
Die Wahlkommission hatte gestern erklärt, dass Amtsinhaberin Hassan die Präsidentschaftswahl mit fast 98 Prozent der Stimmen gewonnen hatte. Die Chadema erklärte, in Wahrheit habe gar keine "echte" Wahl stattgefunden. Zuvor hatte bereits das Europäische Parlament die Abstimmung als weder frei noch fair bezeichnet.
Ausschluss der wichtigsten Herausforderer
Hintergrund ist der Wahlausschluss der beiden Herausforderer Hassans durch die Behörden. Auch die Chadema war ausgeschlossen worden, weil sie sich geweigert hatte, einen Verhaltenskodex zu unterzeichnen. Ihr Vorsitzender Tundu Lissu war im April wegen Hochverrats festgenommen worden. Menschenrechtler berichteten zudem von Verhaftungen und Entführungen von Oppositionellen im Wahlkampf.
Proteste und laut UNO mindestens zehn Tote
Bei Protesten gegen die Regierung nach der Wahl am Mittwoch sollen UNO-Angaben zufolge mindestens zehn Menschen getötet worden sein. Die Sicherheitskräfte setzten Augenzeugen zufolge Schusswaffen und Tränengas gegen die Demonstranten ein.
Die Regierung wies Angaben der Opposition über deutlich mehr Tote als "stark übertrieben" zurück. Präsidentin Hassan nannte die Proteste "weder verantwortungsvoll noch patriotisch". Die Behörden haben seit Mittwoch eine landesweite Ausgangssperre verhängt und den Internetzugang eingeschränkt.
Diese Nachricht wurde am 02.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
