
Der in Köln festgenommene syrische Flüchtling plante nach Erkenntnissen der Polizei einen Sprengstoffanschlag. Er habe in Internet-Chats seine "unmissverständliche Bereitschaft" geäußert, einen solchen Anschlag zu begehen, sagte Klaus-Stephan Becker von der Kölner Polizei.
Von einem Chatpartner im Ausland habe er "ganz konkrete Anweisungen" zum Bau einer Bombe erhalten, sagte Becker. Hinweise darauf, dass er sich bereits mit Materialien für den Bau eines solchen Sprengsatzes versorgt habe, gebe es dagegen nicht, sagte der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies. Auch ein konkretes Anschlagsziel sei nicht bekannt.
"Eine ernst zu nehmende Gefahr"
Zuvor hatten die Ermittler bereits mitgeteilt, dass der 16-Jährige offenbar Verbindungen zu Islamisten hatte. Die Auswertung seines Handys belege Kontakte zu einer im Ausland lebenden Person, die in Verbindung zur Terrormiliz Islamischer Staat stehen soll und die den jungen Syrer für islamistische Aktivitäten gewinnen wollte, teilten Kölner Staatsanwaltschaft und Polizei mit.
Der junge Mann war am Dienstag in einer Kölner Turnhalle festgenommen worden, die als Notaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge genutzt wird. In dem Gedränge, das durch den plötzlichen SEK-Einsatz entstand, waren drei Flüchtlinge leicht verletzt worden. Von dem 16-Jährigen ging nach Einschätzung der Polizei "eine ernst zu nehmende Gefahr" aus. Er soll sich binnen kurzer Zeit radikalisiert haben.
(tzi/tgs)