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Griechenland
Ermittlungen gegen Erdbebenforscher wegen Aprilscherzes

In Griechenland wird gegen einen renommierten Seismologen ermittelt. Der Direktor des Instituts für Geodynamik, Akis Tselentis hatte sich einen Aprilscherz erlaubt und vor einer Katastrophe auf der Ferieninsel Santorin gewarnt: Unter Santorin könne sich ein riesiger "Trichter" öffnen. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob der Scherz als Verbreitung von Falschnachrichten eingestuft werden kann.

    Stiegenabgang und griechische weiße Kirche mit blauer Kuppel und Glockenturm bei Sonnenuntergang, Firostefani, Santorin.
    Die griechische Insel Santorin ist durch einen gewaltigen Vulkanausbruch entstanden und wird immer wieder von Beben erschüttert. (imageBROKER / picture alliance)
    Tselentis hatte am 1. April auf Facebook geschrieben, an der Vulkaninsel Santorin sehe die Lage "nicht gut" aus. Seit Januar sei ein "allmähliches Verschwinden von Magma unter dem Vulkan" beobachtet worden. Es sei sehr wahrscheinlich, dass das abfließende Magma ein Trichtervakuum erzeuge, welches "das Wasser der Ägäis ansaugen" würde. Am Mittwoch veröffentlichte Tselentis auf seiner Facebook-Seite ein Foto von sich. Darauf hält er einen Zettel in der Hand, auf dem er sich wegen des Aprilscherzes "schuldig" bekennt. "Wir leben in einem Land, in dem Humor strafrechtlich verfolgt wird", fügte der Wissenschaftler hinzu.
    Die Kykladen-Insel Santorin war um 1600 vor Christus durch einen gewaltigen Vulkanausbruch enstanden. Die geothermische Aktivität, begleitet von Erschütterungen, ist bis heute hoch.
    Diese Nachricht wurde am 07.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.