
Bei den invasiven Arten untersuchte das Forscherteam etwa die Ausbreitung der Blaukrabbe sowie des Bart-Feuerborstenwurms im Mittelmeer. Beide vermehrten sich währen der bislang längsten aufgezeichneten Hitzewelle im Mittelmeer zwischen Mai 2022 und Anfang 2023 stark und minimierten die Bestände anderer Tierarten. Der Wurm bedrohe nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität der lokalen Fischerei, heißt es in dem Bericht. Denn der bis zu 70 Zentimeter lange Wurm frisst Aas, und damit etwa auch Fischköder.
Der "Ocean State Report" verweist zudem auf die anhaltende Bedrohung der Weltmeere durch Versauerung, Plastikmüll und das Abschmelzen der Polkappen. Die Temperaturen in den Meeresoberflächen steigen zudem immer schneller.
Ostsee erhitzt sich dreimal schneller als die globalen Meere
In den Jahren 2023 und 2024 gab es besonders intensive und anhaltende marine Hitzewellen, die einen Großteil der Ozeane betrafen. Mit 21 Grad erreichten dem Bericht zufolge die globalen Meeresoberflächentemperaturen im Frühjahr 2024 einen Rekordwert. Teile des Atlantiks seien 2023 an über 300 Tagen von einer Hitzewelle betroffen gewesen.
In der Ostsee sei ein deutlicher 30-Jahres-Trend zu beobachten, das Binnenmeer erhitze sich mehr als dreimal so schnell wie die Meere im globalen Mittel. Bei der Nordsee sei die Erwärmungsrate doppelt so hoch wie im Durchschnitt.
"Was mit unseren Meeren geschieht, wirkt sich bereits auf uns an Land aus", bilanzierte der Klimaforscher Stefan Rahmstorf den Report. Die Erwärmung der Ozeane trage zu einer stärkeren Verdunstung und damit zu extremeren Niederschlägen und Überschwemmungen an Land bei. Der Anstieg des Meeresspiegels verursache zunehmend Probleme mit Überschwemmungen an den Küsten, betonte der Experte vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.
Diese Nachricht wurde am 30.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.