Katarina Poszmikova kommt zurück vom Einkauf.
In ihrer Drei-Zimmer-Wohnung lebt die 45-Jährige zusammen mit ihren beiden Töchtern und ihrem Freund. "Wir sind eine richtige slowakische Familie": Mit einem fröhlichen Lächeln stellt sie Gläser auf den Tisch, gießt kühles Mineralwasser ein. Katarina spricht akzentfrei Ungarisch. Dabei ist ihre Muttersprache nicht Ungarisch, sondern Slowakisch. Obwohl die Landessprache hier in der südlichen Slowakei nur selten zu hören ist, denn hier stellt die ungarische Minderheit die Mehrheit.
"Sehr viele haben große Schwierigkeiten, slowakisch zu sprechen und vermeiden es lieber. Denn sie können es nicht und es ist ihnen peinlich. Und wenn sie wissen, dass jemand gut Ungarisch kann, wollen sie es auch gar nicht. Sie fühlen sich nicht wohl dabei."
Eigentlich haben die Ungarn hier auch keinen wirklichen Grund, sich viel mit der slowakischen Sprache zu beschäftigen, sagt Katarina und lächelt. Schließlich gibt es ungarische Schulen, eine ungarische Universität, auch sind ungarische Radio- und Fernsehsender gut zu empfangen. Und sogar im Kino laufen ungarische Filme. Nicht nur in den Geschäften, auch auf den Ämtern der Stadt spricht jeder ungarisch. Und selbst die staatlichen Ordnungshüter tun es bei Bedarf.
"Der Polizist ist verpflichtet, mich auf Slowakisch anzusprechen. Wenn ich auf Ungarisch antworte, darf er ruhig auf Ungarisch mit mir sprechen. Das hängt davon ab, welche Sprache er spricht. Es gab hier gerade so einen Fall. Bei uns wurde eingebrochen und wir waren bei der polizeilichen Vernehmung, wo der Polizist uns fragte, in welcher Sprache wir aussagen möchten. Ich sagte, ich würde die amtliche Sprache und die Fachausdrücke besser auf Slowakisch kennen und er solle das Protokoll in slowakischer Sprache aufnehmen."
90 Prozent der Einwohner von Dunajská Streda sprechen nicht nur ungarisch, sondern fühlen sich auch als Ungarn. "Aber für mich ist das kein Problem", sagt die Slowakin Katarina. Natürlich gibt es in Dunajska Streda auch slowakische Kultureinrichtungen: "Ein slowakisches Gemeinschaftshaus, einen slowakischen Chor und vieles mehr", zählt sie auf und streichelt dabei ihre Katze. "Wir Slowaken leben in dieser Region doch schon seit vielen Jahrhunderten in friedlicher Nachbarschaft mit den Ungarn zusammen."
"Ich habe viele Freunde, Freundinnen. Manche sind ungarischer Nationalität, andere slowakischer. Wir treffen uns zusammen, wir sprechen Slowakisch, dann Ungarisch, dann wieder Slowakisch, dann Ungarisch – wir vermischen die Sprachen – niemand hat ein Problem."
Und Katarina Poszmikova will sich auch keine Probleme einreden lassen von den Politikern in Bratislava. Wie zum Beispiel dem bekennenden Ungarnfeind, Jan Slota von der slowakischen Nationalpartei. Als Mitglied der Regierung schürt er in vielen seiner Reden regelrechten Hass zwischen den Bevölkerungsgruppen.
"Auch uns, den Slowaken, die hier leben, gefällt es nicht, wie Jan Slota redet. Wir sagen immer: Wie kann er über etwas reden, wovon er keine Ahnung hat. Er, der weit entfernt ist und nicht hier lebt. Die normalen Leute hier leben friedlich mit den Ungarn zusammen – wenn er es nicht kann, soll er da bleiben, wo er ist."
Und das gilt auch für die Politiker in Ungarn, die versuchen, die ungarische Minderheit in der Slowakei für sich zu vereinnahmen, findet Katarina. Diese ganzen Diskussionen um die nationale Zugehörigkeit – mit dem wirklichen Leben haben sie doch gar nicht viel zu tun. In ihrem Freundeskreis, zum Beispiel, gibt es viele slowakisch-ungarische Ehen.
"Welche Nationalität haben die Kinder dann? Wenn sie beide Sprachen gleich gut sprechen und damit leben? Es macht keinen Unterschied ob man Ungar oder Slowake ist – wir sind alles Menschen!"
In ihrer Drei-Zimmer-Wohnung lebt die 45-Jährige zusammen mit ihren beiden Töchtern und ihrem Freund. "Wir sind eine richtige slowakische Familie": Mit einem fröhlichen Lächeln stellt sie Gläser auf den Tisch, gießt kühles Mineralwasser ein. Katarina spricht akzentfrei Ungarisch. Dabei ist ihre Muttersprache nicht Ungarisch, sondern Slowakisch. Obwohl die Landessprache hier in der südlichen Slowakei nur selten zu hören ist, denn hier stellt die ungarische Minderheit die Mehrheit.
"Sehr viele haben große Schwierigkeiten, slowakisch zu sprechen und vermeiden es lieber. Denn sie können es nicht und es ist ihnen peinlich. Und wenn sie wissen, dass jemand gut Ungarisch kann, wollen sie es auch gar nicht. Sie fühlen sich nicht wohl dabei."
Eigentlich haben die Ungarn hier auch keinen wirklichen Grund, sich viel mit der slowakischen Sprache zu beschäftigen, sagt Katarina und lächelt. Schließlich gibt es ungarische Schulen, eine ungarische Universität, auch sind ungarische Radio- und Fernsehsender gut zu empfangen. Und sogar im Kino laufen ungarische Filme. Nicht nur in den Geschäften, auch auf den Ämtern der Stadt spricht jeder ungarisch. Und selbst die staatlichen Ordnungshüter tun es bei Bedarf.
"Der Polizist ist verpflichtet, mich auf Slowakisch anzusprechen. Wenn ich auf Ungarisch antworte, darf er ruhig auf Ungarisch mit mir sprechen. Das hängt davon ab, welche Sprache er spricht. Es gab hier gerade so einen Fall. Bei uns wurde eingebrochen und wir waren bei der polizeilichen Vernehmung, wo der Polizist uns fragte, in welcher Sprache wir aussagen möchten. Ich sagte, ich würde die amtliche Sprache und die Fachausdrücke besser auf Slowakisch kennen und er solle das Protokoll in slowakischer Sprache aufnehmen."
90 Prozent der Einwohner von Dunajská Streda sprechen nicht nur ungarisch, sondern fühlen sich auch als Ungarn. "Aber für mich ist das kein Problem", sagt die Slowakin Katarina. Natürlich gibt es in Dunajska Streda auch slowakische Kultureinrichtungen: "Ein slowakisches Gemeinschaftshaus, einen slowakischen Chor und vieles mehr", zählt sie auf und streichelt dabei ihre Katze. "Wir Slowaken leben in dieser Region doch schon seit vielen Jahrhunderten in friedlicher Nachbarschaft mit den Ungarn zusammen."
"Ich habe viele Freunde, Freundinnen. Manche sind ungarischer Nationalität, andere slowakischer. Wir treffen uns zusammen, wir sprechen Slowakisch, dann Ungarisch, dann wieder Slowakisch, dann Ungarisch – wir vermischen die Sprachen – niemand hat ein Problem."
Und Katarina Poszmikova will sich auch keine Probleme einreden lassen von den Politikern in Bratislava. Wie zum Beispiel dem bekennenden Ungarnfeind, Jan Slota von der slowakischen Nationalpartei. Als Mitglied der Regierung schürt er in vielen seiner Reden regelrechten Hass zwischen den Bevölkerungsgruppen.
"Auch uns, den Slowaken, die hier leben, gefällt es nicht, wie Jan Slota redet. Wir sagen immer: Wie kann er über etwas reden, wovon er keine Ahnung hat. Er, der weit entfernt ist und nicht hier lebt. Die normalen Leute hier leben friedlich mit den Ungarn zusammen – wenn er es nicht kann, soll er da bleiben, wo er ist."
Und das gilt auch für die Politiker in Ungarn, die versuchen, die ungarische Minderheit in der Slowakei für sich zu vereinnahmen, findet Katarina. Diese ganzen Diskussionen um die nationale Zugehörigkeit – mit dem wirklichen Leben haben sie doch gar nicht viel zu tun. In ihrem Freundeskreis, zum Beispiel, gibt es viele slowakisch-ungarische Ehen.
"Welche Nationalität haben die Kinder dann? Wenn sie beide Sprachen gleich gut sprechen und damit leben? Es macht keinen Unterschied ob man Ungar oder Slowake ist – wir sind alles Menschen!"