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EU-Kommission
Arbeitslosenzahlen so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr

Die Arbeitslosenquote in der EU ist im Februar leicht gesunken und liegt in den 28 Mitgliedstaaten zusammengenommen bei 7,1 Prozent. Das sei zwar die niedrigste Quote seit zehn Jahren, so ein Sprecher der EU-Kommission. Die Jugendarbeitslosigkeit sei in einigen Staaten aber inakzeptabel hoch.

Von Bettina Klein | 04.04.2018
    Menschen in der Fußgängerzone "Hohe Straße" in Köln werfen in der Mittagssonne lange Schatten.
    Deutschland schneidet bei den Ergebnissen am zweitbesten ab mit 3,5 Prozent, nach Tschechien mit 2,4. (picture-alliance / dpa / Oliver Berg)
    Die Arbeitslosigkeit im Euroraum wie auch in der Europäischen Union ist auch im Februar erneut leicht gesunken. In der Eurozone lag die Quote saisonbereinigt bei 8,5 Prozent. Im Vorjahresmonat waren es noch 9,5 Prozent. Etwas günstiger noch fällt der Schnitt im Bereich der EU insgesamt aus. Die Quote liegt in den 28 Mitgliedstaaten zusammengenommen bei 7,1 Prozent.
    "Die niedrigste Arbeitslosen-Quote seit fast zehn Jahren", freute sich der Sprecher der EU-Kommission Alexander Winterstein heute Mittag. Bei näherer Betrachtung sieht man die Unterschiede: Die eigentlichen Ausreißer in der Statistik heißen weiterhin Griechenland und Spanien, mit einer Arbeitslosenquote von 20,8 und 16,1 Prozent. Deutschland schneidet am zweitbesten ab mit 3,5 Prozent, nach Tschechien mit 2,4.
    Erst auf Nachfrage räumte der Kommissionssprecher die andere Seite ein: "Klar, wenn es um die Jugendarbeitslosigkeit geht, da gibt es noch eine Menge zu tun. Die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen ist in einigen Staaten inakzeptabel hoch."
    Schlusslichter sind Spanien und Italien
    Zwar zeigt auch hier der Trend seit vergangenem Jahr nach unten. Doch sind in der Eurozone immer noch 17,7 Prozent der Jugendlichen unter 25 Jahren ohne Job, in der EU insgesamt sind es 15,9 Prozent. Auch hier stechen die nationalen Unterschiede hervor. Schlusslichter sind Spanien und Italien mit einer Jugendarbeitslosigkeit von über 35 bzw 32 Prozent. Aber auch Finnland und Schweden liegen mit 18 Prozent über dem Durchschnitt. Die Kommission hat hier nur wenige Möglichkeiten einzugreifen, wenn überhaupt hieß es heute. Eine Möglichkeit: Die Investitionen anzukurbeln, dass sehe der Juncker-Plan ja vor, oder aber durch gezielte Vorschläge die einzelnen Mitgliedstaaten zu unterstützen.
    "Aber Sie haben vollkommen recht, es ist ein großes Problem, dass wir lösen müssen", so der Kommissionssprecher heute.
    Die Hauptverantwortung sieht die Kommission bei den Mitgliedstaaten, deren Bestrebungen sie aber nach Kräften unterstützen werde. Von den Staaten, bei denen diese Daten gesondert aufgeschlüsselt wurden, verzeichnet Deutschland mit 6,2 Prozent die geringste Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen. Die Zahlen werden monatlich von der europäischen Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg veröffentlicht.