Verteidigung
EU-Kommission will Zeitplan für Aufrüstung vorstellen - Drohnenabwehr soll bis Ende 2026 starten

Die Europäische Kommission will heute einen Zeitplan für gemeinsame Rüstungs- und Verteidigungsprojekte der EU vorstellen. Konkret geht es um Initiativen für die Luftverteidigung, insbesondere die Fähigkeiten zur Drohnenabwehr. Deutschland hat bereits angeboten, die Führung bei einem geplanten Projekt zu übernehmen.

    EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius steht im blauen Anzug, mit Hemd und Krawatte vor Mikrophonen.
    EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius (Archivbild) (picture alliance / dpa / Philipp von Ditfurth)
    Das sogenannte European Air Shield ist eines von mehreren Flaggschiffprojekten, dass die EU-Kommission starten will. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur geht es darum, EU-Programme zu nutzen, um ein integriertes, mehrschichtiges Flugabwehrsystem einschließlich der erforderlichen Sensorik aufzubauen. Es soll gegen das gesamte Spektrum von Bedrohungen aus der Luft schützen und nahtlos mit dem Führungs- und Kontrollsystem der NATO zusammenarbeiten können.

    Fortschritte bei Drohnenabwehr

    Die EU-Staaten sollen nach dem Willen der Brüsseler Kommission bis Ende des kommenden Jahres erhebliche Fortschritte bei der Drohnenabwehr erzielen. Nach dpa-Informationen sehen die Aufrüstungspläne der Brüsseler Behörde vor, dass die Staats- und Regierungschefs noch in diesem Jahr eine entsprechende Initiative billigen, die vor allem vor russischen Drohnen schützen soll. Danach könnte die gemeinsame Beschaffung von Überwachungssystemen und Abwehrtechnik beginnen. Erste Teile des Systems sollen dann bereits bis Ende 2026 einsatzfähig sein, das gesamte bis Ende 2027.
    "Die jüngsten wiederholten Verletzungen des Luftraums von EU-Mitgliedstaaten haben die Dringlichkeit verdeutlicht, eine flexible, reaktionsschnelle und moderne europäische Fähigkeit zur Abwehr unbemannter Luftfahrzeuge zu schaffen, heißt es in dem Fahrplan, der heute von der EU-Außenbeauftragten Kallas und EU-Verteidigungsindustriekommissar Kubilius vorgestellt werden soll.
    Im Frühjahr hatten die Staats- und Regierungschefs eine Rahmenvereinbarung beschlossen, wonach Europas Verteidigungsbereitschaft in den nächsten fünf Jahren entscheidend gestärkt werden soll. Dafür wurden die Schuldenregel gelockert und milliardenschwere EU-Kredite in Aussicht gestellt. Hintergrund ist die zunehmende Bedrohung durch Russland sowie die Forderung der USA, dass die NATO-Staaten mehr Geld für ihre Verteidigung ausgeben.
    Diese Nachricht wurde am 16.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.