Diplomatische Krise
EU kritisiert Ecuador wegen Stürmung der mexikanischen Botschaft

Nach der Erstürmung der mexikanischen Botschaft in Ecuadors Hauptstadt Quito gerät die dortige Regierung international weiter unter Druck.

07.04.2024
    Der EU-Außenbeauftragte Borrell spricht in Mikrofone.
    Der EU-Außenbeauftragte Borrell hat betont, dass die EU-Mission im Roten Meer ausschließlich zur Abwehr von Angriffen auf Handelsschiffe diene. (IMAGO / Le Pictorium / IMAGO / Nicolas Landemard / Le Pictorium)
    Der EU-Außenbeauftragte Borrell schrieb im Online-Dienst X, es handele sich um einen klaren Verstoß gegen das Wiener Übereinkommen zu diplomatischen Beziehungen. UNO-Generalsekretär Guterres reagierte "alarmiert" auf den Vorfall. Mexiko und Nicaragua brachen ihre diplomatischen Beziehungen zu Ecuador formell ab. Kritik kam auch aus weiteren südamerikanischen Ländern.
    Grund dafür ist die Festnahme des ehemaligen Vize-Präsidenten Ecuadors, Glas, in der mexikanischen Botschaft. Dieser war in Ecuador zweimal wegen Korruption verurteilt worden. Seit Dezember hielt er sich in der Botschaft auf. Die mexikanische Regierung gewährte ihm Asyl.
    Polizisten drangen am Freitag gewaltsam in die Vertretung ein und führten ihn ab, obwohl diplomatische Einrichtungen als unantastbares Hoheitsgebiet eines anderen Staates gelten. Mittlerweile hat Mexiko sein diplomatisches Personal aus Ecuador abgezogen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.
    Diese Nachricht wurde am 07.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.