"Chatkontrolle"
EU-Staaten erzielen keine Einigung

Die EU-Staaten haben erneut keine Einigung auf eine sogenannte Chatkontrolle im Kampf gegen sexualisierte Gewalt gegen Kinder erzielt.

    Ein Mann verschickt auf einem Smartphone eine Chatnachricht
    Die EU diskutiert, ob Messenger wie WhatsApp und Signal gezwungen werden sollten, Fotos und Videos vor dem Versenden zu prüfen (Symbolbild). (imago / photothek / Ute Grabowsky)
    Ein Kompromissvorschlag der dänischen EU-Ratspräsidentschaft habe nicht die ausreichende Unterstützung gefunden, hieß es nach Beratungen der Botschafter der Mitgliedsstaaten in Brüssel. Das Vorhaben wird nun nicht wie vorgesehen beim nächsten EU-Innenministertreffen zur Abstimmung gestellt.
    Als Grund für das Scheitern gilt auch die deutsche Position. Anlasslose Chatkontrolle müsse in einem Rechtsstaat tabu sein, argumentiert Bundesjustizministerin Hubig. Dem Gesetzesvorschlag der EU-Kommission zufolge sollen Messenger-Dienste wie WhatsApp Nachrichten vor dem Versenden auf kinderpornografische Inhalte hin durchsuchen. Dabei geht es um Bilder, Videos und Links - reine Textbotschaften sind ausgenommen. Datenschützer befürchten einen massiven Eingriff in die Privatsphäre.
    Diese Nachricht wurde am 08.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.