
Das Dokument wird nun an die Regierungen der EU-Staaten und das Europäische Parlament weitergeleitet. Frankreich und Polen, die sich um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Agrarindustrie sorgen, deuteten ein Einlenken an. Der französische Handelsminister Saint-Martin teilte mit, das Abkommen gehe in die richtige Richtung. Polens Ministerpräsident Tusk forderte, die EU-Kommission solle zusichern, dass die Europäische Union bei Marktverzerrungen Abwehrmaßnahmen einleiten könne.
Bisher galt eine Zustimmung für das Abkommen im EU-Rat als gefährdet, weil vor allem Frankreich, Polen und Italien Nachteile für ihre Agrarsektoren fürchteten. So gibt es die Sorge, billigeres Geflügel oder Rindfleisch aus Südamerika könnten den europäischen Markt überschwemmen. Für die Zustimmung im EU-Rat ist eine Zweidrittel-Mehrheit erforderlich - also 15 von 27 Mitgliedstaaten, die 65 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren.
Die neue Freihandelszone mit mehr als 700 Millionen Einwohnern wäre nach Angaben der EU-Kommission die weltweit größte und soll auch ein Zeichen gegen die Zollpolitik von US-Präsident Trump setzen. Geplant ist es, Zölle und Handelsbarrieren zwischen der EU und den Mercosur-Staaten weitgehend abzubauen.
Diese Nachricht wurde am 03.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.