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Brüssel
EU-Verfahren gegen Ungarn wegen Gesetzes zur "ausländischen Einmischung"

Die EU-Kommission leitet wegen des Verdachts auf massive Grundrechtsverstöße ein neues Verfahren gegen Ungarn ein.

    Flaggen der Europäischen Union wehen im Wind vor dem Berlaymont-Gebäude, dem Sitz der Europäischen Kommission.
    Die Europäische Kommission in Brüssel hat Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn und weitere Länder eingerichtet. (dpa)
    Es geht um ein Gesetz, mit dem die Regierung von Ministerpräsident Orban "ausländische Einmischung" verhindern will. Dafür hat sie eigens ein "Amt für Souveränitätsschutz" eingerichtet. Eine Kommissionssprecherin erklärte in Brüssel, die Schaffung einer neuen Behörde mit weitreichenden Befugnissen und strengem Überwachungs- und Sanktionsregime berge ernste Gefahren für die Meinungs- und Informationsfreiheit oder das Wahlrecht. Ungarn muss innerhalb von zwei Monaten auf die Vorwürfe reagieren. Kann das Land diese nicht entkäften, kann die EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof gegen Ungarn klagen.
    Die Kommission leitet regelmäßig rechtliche Schritte gegen Mitgliedstaaten ein, um die Einhaltung von EU-Recht sicherzustellen. Allein im Februar waren es rund 20 Verfahren.
    Diese Nachricht wurde am 07.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.