Dienstag, 07. Mai 2024

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Europa-Rakete Ariane
Erst gescheitert, dann abgehoben

In den 60er-Jahren versuchte sich die Europäische Raketenentwicklungsorganisation ELDO am Bau einer Rakete. Sechs Länder, darunter Frankreich, England und Deutschland, hatten sich zusammengetan, um die Rakete mit dem Namen Europa zu bauen.

Von Dirk Lorenzen | 09.05.2019
Glückloser Anfang: Die Europa-1-Rakete in Woomera
Die Europa-Rakete vor einem Startversuch in Woomera (DLR)
Doch die Bezeichnung brachte kein Glück: Die Starts von Woomera in Australien aus schlugen alle fehl. Mal explodierte die Europa noch auf der Startrampe, mal versagten die Triebwerke während des Fluges.
Das Programm wurde gestoppt – und vermutlich wären die Raketenpläne sang- und klanglos untergegangen, hätten nicht die Amerikaner die Europäer erpresst.
Frankreich und Deutschland hatten Anfang der 70er-Jahre den modernen Kommunikationssatelliten Symphonie gebaut. Die USA willigten ein, ihn ins All zu bringen – allerdings nur unter der Bedingung, dass er rein wissenschaftlich und nicht kommerziell genutzt werde.
Während Deutschland eher unentschlossen war, gab Frankreich umgehend die Maxime aus, dass Europa einen eigenen Zugang zum Weltall brauche.
Europas Erfolgsgeschichte: Start einer Ariane-5-Rakete in Kourou
Glückliches Ende einer langen Geschichte: Start einer Ariane-5-Rakete in Kourou (ESA/Arianespace)
Doch als Erstes musste ein neuer Name für die Rakete her – denn an die pannengeplagte Europa 1 durfte nichts mehr erinnern. Zunächst kursierten Sternnamen, etwa Wega.
Daran fanden aber viele keinen Gefallen. Wie sich Teilnehmer der Diskussionen erinnern, verwies der belgische Forschungsminister schließlich auf den Namen seiner kleinen Tochter: Ariane.
Der Rest ist Legende: Von Kourou in Französisch-Guyana flog Weihnachten 1979 die erste europäische Rakete ins All, die Ariane 1.