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Eurozone
Griechen reagieren gelassen auf "Grexit"-Debatte

Die Debatte um einen möglichen Austritt Griechenlands aus dem Euro ist erneut entfacht. Anlass eine Meldung des "Spiegel": die Bundesregierung halte einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone inzwischen für hinnehmbar. Der Wahlkampf in Griechenland läuft ziemlich ungestört weiter - die Reaktionen auf die deutsche Debatte fielen relativ entspannt aus.

Von Thomas Bormann | 05.01.2015
    Für die Griechen ist die Debatte um ein drohendes Ausscheiden aus der Euro-Zone nicht neu. So berichten die griechischen Zeitungen heute eher auf den hinteren Seiten über die Diskussion, die am Wochenende in Deutschland aufgeflammt war.
    Der konservative Regierungschef Antonis Samaras hatte die Griechen in den letzten Wochen immer wieder davor gewarnt, das Land könne aus der Euro-Zone heraus gedrängt werden, wenn es jetzt die Sparpolitik aufgeben würde. Damit warnt Samaras die griechischen Wähler, der Linkspartei Syriza ihre Stimme zu geben, die derzeit in Umfragen vorn liegt.
    Die Linkspartei Syriza will tatsächlich die Sparpolitik beenden und einen Schuldenschnitt für Griechenland durchsetzen. Gleichzeitig will aber auch Syriza, dass Griechenland in der Euro-Zone bleibt. Syriza-Chef Alexis Tsipras sagte gestern Abend: Genau das werden wir in harten Verhandlungen durchsetzen. Damit wies er die Diskussion in Deutschland über einen möglichen Austritt Griechenlands aus dem Euro als Schreckgespenst zurück. Das solle nur dazu dienen, die griechischen Wähler zu terrorisieren, so Tsipras. Das werde aber nicht gelingen.