
EVG-Verhandlungsführer Loroch sagte, man sei bereit, mit den Vorbereitungen einer Schlichtung so schnell wie möglich zu beginnen. Sollte das Ergebnis nicht überzeugen, drohe ein heißer Herbst. Die Bahn teilte mit, man begrüße die Entscheidung der EVG.
Beide Seiten verhandeln seit Februar über einen neuen Tarifvertrag. Letzte Woche hatte die Gewerkschaft die Verhandlungen für gescheitert erklärt und eine Urabstimmung über einen unbefristeten Streik angesetzt, an der festgehalten wird. Warnstreiks seien aber erst einmal vom Tisch, hieß es.
Streitpunkt Laufzeit
Die Gewerkschaft störte sich zuletzt vor allem an der von der Bahn angebotenen langen Laufzeit des Tarifvertrags von 27 Monaten sowie an der Höhe der angebotenen Lohnerhöhung von zusammen 400 Euro in zwei Schritten - einmal zum Dezember dieses Jahres und einmal zum August kommenden Jahres. Zusätzlich hatte die Bahn eine Inflationsprämie angeboten.
Die EVG hatte ursprünglich mindestens 650 Euro mehr Geld für alle Beschäftigten sowie zwölf Monate Laufzeit gefordert. In den Verhandlungen mit Konkurrenzunternehmen der Bahn stimmte die Gewerkschaft angebotenen Lohnerhöhungen von 420 Euro monatlich bei einer Laufzeit von 21 Monaten zu.
Diese Nachricht wurde am 29.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.