Bei einem ersten Anhörungstermin erklärte Faruk Koca laut der staatlichen Agentur Anadolu, er bedauere den Angriff. "Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich körperlich gegen jemanden vorgegangen bin. Das tut mir leid", wird der Angeklagte zitiert. Er bestritt demnach aber, dem Unparteiischen gedroht zu haben, ihn zu töten. Neben Koca stehen noch zwei weitere Angeklagte vor Gericht. Die Verhandlung wurde Anadolu zufolge auf Ende Februar vertagt. Im Falle einer Verurteilung drohen Koca bis zu 13 Jahre Gefängnis.
Der 59-Jährige hatte Mitte Dezember den Schiedsrichter Meler nach dem Abpfiff des Spiels zwischen MKE Ankaragücü und Çaykur Rizespor (1:1) mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Meler ging daraufhin zu Boden, weitere Beteiligte traten auf ihn ein. Der Schiedsrichter erlitt unter anderem eine Fraktur in der Nähe des Auges und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Laut Meler soll Koca ihm während des Angriffs mit dem Tod gedroht haben.
Koca und zwei weitere Verdächtige waren am Tag nach dem Angriff festgenommen worden. Der inzwischen zurückgetretene Clubchef kam Ende Dezember auf Kaution frei. Der türkische Fußball-Verband hatte Koca mit einer lebenslangen Sperre belegt.
Der Deutschlandfunk berichtet über dieses Thema am 9.1.2023 auch im Hörfunk in der Sendung "Sport aktuell" um 22:50 Uhr.