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Fußball
Ex DDR-Oberliga-Schiedsrichter Kirschen verstorben

Der langjährige DDR-Oberliga-Schiedsrichter Siegfried Kirschen ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Er galt als Ausnahme-Talent von Weltklasse und pfiff in seiner aktiven Zeit unzählige Spiele, darunter zwei Weltmeisterschaften.

    Portrait des EX-DDR Oberliga-Schiedsrichter Siegfried Kirschen, der einen Fußball in der Hand hält.
    Der Ausnahme-Schiedsrichter aus der DDR, Siegfried Kirschen, ist im Alter von 80 Jahren verstorben. (picture alliance / dpa / dpa-Zentral / Soeren Stache)
    Der Fußballkreis Ostbrandenburg schreibt in seinem Gedenken: "Sein unermüdlicher Einsatz für den Fußball und insbesondere das Schiedsrichterwesen werden unvergessen bleiben". Kirschen war von 1990 bis 2018 Präsident des Fußballkreises. Der jetzige Präsident des Verbandes, Kaden, würdigte Kirschen wörtlich als "Baumeister des Verbandes und damit auch wichtige Säule für den gemeinsamen Sport in Brandenburg".

    "Sein Vermächtnis wird in unseren Herzen weiterleben"

    Kirschen prägte den Fußballsport insbesondere in Brandenburg durch seine Arbeit als Schiedsrichter, aber auch in den 28 Jahren seiner Tätigkeit als Präsident des Fußball-Landesverbandes Brandenburg, teilte der Verband mit. Er habe viele Menschen inspiriert. Der Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB), Neuendorf, sagte, Kirschen habe sich große Verdienste um den Fußball in Deutschland erworben.

    Karriere auf Weltniveau

    Kirschen war Schiedsrichter bei den Weltmeisterschaften 1986 in Mexiko und 1990 in Italien. 1988 pfiff er bei der Europameisterschaft in Deutschland, zudem leitete er 43 Europapokal-Partien. Bis 1991 war er bei insgesamt 251 Spielen als Unparteiischer dabei.
    Der 1943 in Chemnitz geborene ausgebildete Lehrer und Diplom-Psychologe galt in der DDR-Oberliga als Vorzeigeschiedsrichter. Nach seiner aktiven Karriere war Kirschen Mitglied des DFB-Vorstandes, Mitglied im DFB-Liga-Ausschuss, dem DFB-Kontrollausschuss und im DFB-Schiedsrichter-Lehrstab. 2019 wurde Kirschen als DFB-Ehrenmitglied ausgezeichnet.
    Diese Nachricht wurde am 20.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.