Europa
Ex-Kommissionspräsdident Juncker: "Eine Stunde Krieg ist teurer als zehn Jahre EU"

Als Lehre aus dem russischen Überfall auf die Ukraine hat der ehemalige Präsident der EU-Kommission, Juncker, für eine Stärkung des europäischen Zusammenhalts geworben.

    Ein Porträt des früheren EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker
    Der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (Archivfoto) (imago images / Horst Galuschka / Horst Galuschka via www.imago-images.de)
    Eine Stunde Krieg sei teurer als zehn Jahre EU, sagte Juncker der "Frankfurter Allgmeinen". Man dürfe sich nicht irre machen lassen von denjenigen, die denken würden, die Europäische Union wäre zu teuer und es wäre einfacher, im nationalen Alleingang Politik zu gestalten. Juncker betonte, es sei gelungen, aus dem ewigen Nachkriegsgebet 'Nie wieder Krieg' ein politisches Programm zu entwerfen, das - Zitat - bis heute in unserem Teil Europas seine andauernde Wirkung zeige. Zugleich räumte der frühere Kommissionschef eigene Fehler im Umgang mit dem russischen Präsidenten Putin ein. Juncker sagte, er habe sich die Alarmsignale, die vor allem aus Mitteleuropa gekommen seien, nie wirklich zu Herzen genommen. Es habe außerhalb seiner Vorstellungskraft gelegen, dass Moskau militärisch in Mitteleuropa agieren würde. Juncker sagte wörtlich: "Das mache ich mir zum Vorwurf. Ich war naiv, die Mitteleuropäer hatten Recht."
    Diese Nachricht wurde am 12.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.